Gebietsliga Nord/Nordwest

„Möglichst viele Punkte holen und uns gut platzieren – aber ohne große Ansage“ – Lassee zu Saisonbeginn zurückhaltend

Der SC Lassee ist mit einem 3:1-Heimerfolg in die neue Saison der Gebietsliga Nord/Nordwest gestartet. Der Tabellen-3. der vergangenen Saison konnte somit den ersten Erwartungen standhalten. Im Vorjahr haben nur drei Punkte auf Meister Hohenau und den Aufstieg gefehlt. Ob Lassee ähnliches heuer wieder erreichen kann steht noch in den Sternen, doch die nächste Partie gegen Aufsteiger Ladendorf könnte schon mehr Auskunft darüber geben. Im Ligaportal-Interview gibt sich Trainer Martin Lang jedenfalls mit großen Ansagen eher zurückhaltend!

„Wir stehen in einer gewissen Umbruchphase“

Ligaportal: Herr Lang, danke fürs Zeitnehmen. Ihre Mannschaft hat zum Saisonstart gleich einen wichtigen Sieg eingefahren und Gablitz 3:1 geschlagen. Zufrieden?

Trainer Martin Lang: Prinzipiell schon – wenn du das erste Spiel gewinnst, bist du natürlich zufrieden. Klar läuft noch nicht alles rund, wie wir es uns vorstellen, aber ein guter Start nimmt Druck raus und hilft uns, rasch in die Saison zu finden.

Ligaportal: Im vergangenen Jahr habt ihr den Aufstieg knapp verpasst, es fehlten am Schluss nur drei Punkte. Geht ihr dieses Jahr offensiv auf das Ziel Aufstieg – oder bleibt ihr gelassen?

Lang: Grundsätzlich wollen wir natürlich möglichst viele Punkte sammeln, aber wir sind auch realistisch: Wir stehen in einer gewissen Umbruchphase. Zwei langjährige Stützen haben altersbedingt aufgehört, die prägten den Verein. Jetzt müssen andere – und auch neue Spieler – mehr Verantwortung übernehmen. Das ist ein Prozess. Und wir werden sicherlich auch mal einen Rückschlag verkraften müssen. Entscheidend ist, dass wir als Team noch stärker zusammenwachsen und Ausfälle gemeinsam kompensieren.

Ligaportal: Ihr habt im Sommer neue Spieler geholt, insbesondere Uros Krusic, der mit zwei Treffern gleich aufgefallen ist. Wie schätzen Sie die Zugänge ein, auf welchen Positionen habt ihr euch verändert?

Lang: Die neuen Spieler bringen gezielt Qualität auf bestimmten Positionen – wir mussten vor allem den Abgang von zwei Innenverteidigern und mehreren Offensivkräften kompensieren. Uros Krusic bringt Robustheit und Wucht, kann Sturm, Zehn oder Flügel spielen. Dazu haben wir mit David Koudelka einen jungen, talentierten Stürmer, der viel Potenzial für die Zukunft hat. Mit Nikos Chryssajis kam ein linker Innenverteidiger, was für uns extrem wichtig war. Und auch Matthias Zwickl, der hochmotiviert ist, drängt sich bereits auf. Alle Neuverpflichtungen passen super ins Team, auch menschlich – das ist enorm wichtig.

„Wir sind nicht überheblich“

Ligaportal: Als nächstes steht das Auswärtsspiel gegen Ladendorf an, ein Aufsteiger mit guter Bilanz. Ist das ein besonderer Gegner?

Lang: Aufsteiger sind für uns nie leichte Gegner, und Ladendorf hat in der 1. Klasse den Titel mit großem Vorsprung geholt – das ist schon eine Hausnummer. Wir sind nicht überheblich, fahren dorthin und wissen, dass die alles geben werden, besonders beim ersten Heimspiel in der neuen Liga. In der Gebietsliga haben mehrere Aufsteiger wie Gablitz (Anm. Gebietsliga gewechselt) oder Poysdorf schon bewiesen, wie stark sie sind. Bei jedem Gegner musst du alles abrufen.

Ligaportal: Wer sind für Sie die Top-Favoriten auf den Meistertitel?

Lang: Tulln ist schon eine Nummer für sich, die haben viel investiert und einen extrem ausgewogenen Kader. Dahinter sehe ich Leopoldsdorf, Laa/Thaya und auch Aufsteiger wie Ladendorf und Gablitz als gefährlich – die können alle vorne mitmischen. Die Liga ist sehr ausgeglichen. Natürlich wollen wir auch eine Rolle spielen, möglichst viele Punkte holen und uns gut platzieren – aber ohne große Ansage, der Fokus bleibt klar auf jeder einzelnen Partie.