Bei der Partie zwischen dem SV Langenzersdorf und dem SV Langenlebarn kamen die Zuseher voll auf ihre Kosten. In einem unfassbaren Spiel wurde insgesamt zehn Mal gejubelt, die drei Punkte konnte aber keines der Teams holen. Vor allem die Schlussphase war an Spannung kaum zu überbieten. Nachdem die Hausherren schon wie der sichere Sieger aussahen, machte Joker Michael Vorraber in letzter Sekunde noch den Ausgleich.
„Ich habe mein Team schon die ganze Woche vor dem kommenden Gegner gewarnt, so richtig glauben wollten sie mir es aber nicht“, waren die ersten Worte von Langenlebarns Trainer Peter Obritzberger. Seine Elf war trotzdem spielbestimmend, ließ aber den letzten Nachdruck vermissen. Der Torreigen wurde nach einer Viertelstunde eingeläutet: Der in einer tollen Form agierende Josip Bojo machte das 1:0. Diese Führung hielt aber nicht lange, denn die Gäste konnten nach einem Patzer der Defensive im Gegenzug durch Danijel Matos ausgleichen. „Wir haben das Spiel gut im Griff gehabt“, war Langenzersdorf Trainer Klaus Kroboth zufrieden. Und seine Elf konnte diese Überlegenheit im ersten Durchgang auch ausnützen und durch Treffer von Josip Bojo und Marco Bayer mit einer 3:1 Führung in die Pause gehen.
„Ich hatte ein klärendes Gespräch mit der Mannschaft. Sie sollten ihre Tugenden wieder zum Einsatz bringen“, so Obritzberger zur Kabinenansprache. Und diese sollte auch Früchte tragen: Zehn Minuten nach dem Seitenwechsel erzielte Dusan Oravec das Anschlusstor. Langenzersdorf hatte aber eine passende Antwort parat, Jospi Bojo konnte mit seinem dritten Treffer an diesem Abend auf 4:2 stellen. Damit war das Spiel aber noch lange nicht entschieden. Die Gäste machten in den letzten 25 Minuten enormen Druck, Langenzersdorf verpasste einen weiteren Treffer. Und so kam Langenlebarn eine Viertelstunde vor dem Schlusspfiff mit einem Doppelschlag zum 4:4 Ausgleich. Die Torschützen waren Dusan Oravec und Danijel Matos. Langenzersdorfs Alexander Bosek wurde dazu noch wenig später frühzeitig unter die Dusche geschickt. Günter Eder konnte in Überzahl dann die erstmalige Führung erzielen, wurde wegen Abseits aber zurückgepfiffen. Als alles nach dem Unentschieden aussah, begannen die unglaublichen Schlussminuten: Noch in der regulären Spielzeit erzielte Dominik Haselmayer das 5:4 für die Gastgeber, der eingewechselte Michael Vorraber sorgte in der dritten Minute der Nachspielzeit für den 5:5 Endstand.
Peter Obritzberger zum Spiel: „Das war wirklich eine unglaubliche Partie. Der Ausgleich war höchstverdient, so spät aber natürlich auch ein wenig glücklich. Ich musste die Viererkette umstellen, daher erklären sich die fünf Gegentreffer. Wir waren hinten nicht konsequent genug, dazu wollten alle im anstehenden Derby gegen Tulln spielen.“
Das Fazit von Klaus Kroboth: „Wir haben uns die Tore mit vier fatalen Fehlern selber gemacht. Ich kann der jungen Truppe aber nichts vorwerfen, vertraue ihr und hoffe, dass aus den Fehlern gelernt wird. Dazu muss ich Langenlebarn ein Kompliment machen, die trotz der Rückstand nicht aufgegeben und Moral bewiesen haben.“