Der SC Weißenkirchen befindet sich mitten in der Vorbereitung zur Frühjahrssaison in der Gebietsliga Nordwest/Waldviertel, die in gut einem Monat startet. Aktuell ist man als Spitzenreiter mit 12 Punkten Vorsprung auf den ersten Verfolger St. Bernhard optimistisch und bereits leicht euphorisch. „Es muss viel passieren, dass wir nicht Meister werden. Uns kann eigentlich nur das Verletzungspech aus der Bahn werfen.“, ist Trainer Damir Grabovac positiv gestimmt.
3 Spiele hat man in der vor wenigen Wochen gestarteten Wintervorbereitung bereits bestritten. Davon wurden die ersten beiden gewonnen und das letzte endete gegen Statzendorf unentschieden. Ein Matchausgang, den man als Weißenkirchner im abgelaufen Herbst erst ein einziges Mal akzeptieren musste, da man sonst alle Spiele für sich entscheiden konnte. „Gestern haben wir mit 3:0 geführt, dann am Ende noch 3:3 gespielt. Ein paar waren krank und da hat man schon gesehen: Wenn welche fehlen, dann kann das schon zu Problemen führen.“ Die Verletzungsgefahr stellt für den kroatischen Cheftrainer den größten Stolperstein dar. Allerdings ist man bislang bis auf wenige Ausnahmen noch verschont geblieben.
Die Trainingseinheiten in der Vorbereitungsphase sollen in erster Linie dazu dienen, die jungen Spieler in den Kader zu integrieren, sodass sie in ausfallsstarken Zeiten für die etablierten Spieler einspringen können. Der Fokus auf den Nachwuchs ist auch ein Mitgrund, warum Weißenkirchen im Winter auf Neuzugänge verzichtet. „Die Vereinsphilosophie ist, dass wir auch auf junge Spieler setzen. Das Scouting ist auch sehr wichtig. Wir sind bekannt dafür, dass wir immer neue gute Talente holen. Transfers waren im Winter nicht nötig.“
Ein weiteres Motiv für die rare Präsenz am Transfermarkt ist der Trainer selbst. „Ich bin bekannt dafür, dass ich wenige Transfers mache und lieber mit einer Mannschaft arbeite, weil Neue muss man dann immer neu integrieren und das kostet Zeit.“ Langfristig gesehen kann diese Strategie aus der Sicht von Grabovac nicht aufgehen, will man doch heuer aufsteigen. „Der Verein setzt vor allem auf die Jugend. Sie haben gesagt, dass noch ein paar Nachwuchsspieler kommen, die auf dem Niveau der 2. Landesliga sind. Und das glaub ich wird alleine schwer funktionieren. Ich schaue schon darauf, dass wir dann im Sommer noch ein bisschen Verstärkung kriegen, um konkurrenzfähiger zu werden. Falls es viele Verletzte gibt, brauchen wir Leute, die diese gleichwertig ersetzen können.“
Aktuell vermeldet der Verein insgesamt 13 Spieler, die fix in der Kampfmannschaft sind und bleiben. Hinzu kommen noch diverse junge Talente, die ebenfalls Luft auf diesem Niveau schnuppern dürften. Wenn es nach dem Kroaten geht, muss der Klub im Sommer aber vor allem auf die Kaderbreite achten. „Im Sommer werden wir auch nicht viel machen. Aber wir brauchen dann schon zwei, drei weitere Spieler für die Kaderbreite, nicht unbedingt individuelle Qualität.“
Dass die Mannschaft jetzt gut performt und kurz vor dem Aufstieg steht, konnte sich Damir Grabovac vor der Saison schon gut vorstellen. Allerdings, dass die Dominanz mit der man bislang alle Gegner weit hinter sich gelassen hat, dermaßen groß erscheint, überraschte auch ihn. Den Hauptgrund meint er aber schon zu kennen. „Uns macht das Kollektiv aus. Jeder weiß, wie wir spielen müssen. Die Spieler sind gut miteinander befreundet, unternehmen viel gemeinsam und als Trainer muss man das alles einfach nur steuern.“
Auch die Konkurrenz dürfte seiner Meinung nach die Qualität von Weißenkirchen nicht erwartet haben. „Die Gegner haben uns wahrscheinlich am Anfang auch nicht so gut eingeschätzt, wie wir jetzt auftreten. Sie haben uns vielleicht ein bisschen unterschätzt.“ Das große Ziel lautet nun: Meistertitel und Aufstieg in die zweite Landesliga. Dies soll aus der Sicht des Trainers und der Mannschaft möglichst schnell geschehen. „Die Spieler sind aktuell motivierter gegen die stärkeren Gegner. Die Vorfreude ist schon da. Die Spieler trainieren auch ordentlich und setzen sich auch in den Testspielen ein. Aber man darf nicht zu groß reden, weil am Ende haben wir heuer eigentlich nur was zu verlieren.“
Erster Gegner ist am 15. März das Tabellenschlusslicht USC Schweiggers, auswärts. Als größten Konkurrenten für die Frühjahrssaison sieht Grabovac den USV St. Bernhard/Frauenhofen, aber auch den USV Langenlois. „Die anderen haben natürlich noch nicht aufgegeben - das soll Warnung für uns sein. Aber wir schauen nur auf uns, damit wir uns gut vorbereiten und dann den Aufstieg schnell entscheiden.“ Aus seiner Perspektive sollten die Gegner aber bereits ihren Fokus auf die neue Saison lenken. „Wir haben denen geraten, dass sie jetzt nicht viel investieren, um uns zu überholen, weil das ist praktisch rausgeschmissenes Geld. Die sollen lieber auf die nächste Saison schauen.“, meint Damir Grabovac leicht ironisch.