Die Wintervorbereitungen des USV St. Bernhard/F. laufen auf Hochtouren. In der Gebietsliga Nordwest/Waldviertel liegt man nach dem Herbst auf dem zweiten Platz hinter Spitzenreiter Weißenkirchen. Der Rückstand beträgt allerdings bereits zwölf Punkte, sorgt aber keinesfalls für Ernüchterung im Verein. „Ich bin sehr zufrieden. Wenn uns am Anfang der Saison jemand gesagt hätte, dass das erste Halbjahr so laufen würde, dann hätten wir das natürlich sofort unterschrieben.“, blickt Trainer Manuel Fettinger positiv auf die erste Saisonhälfte zurück.
Acht Siege in 13 Ligaspielen stimmen Fettinger optimistisch für die Zukunft und waren nicht unbedingt zu erwarten, weil im vergangenen Sommer größere Veränderungen vollzogen wurden. „Wir haben einen relativ großen Umbruch gehabt. Es hätte sich keiner erwartet, dass sich die Mannschaft so schnell finden wird. Von daher bin ich absolut zufrieden. Ich sehe da jetzt nicht so sehr den Rückstand auf Weißenkirchen, sondern einfach unsere Entwicklung und die Punkte, die wir geholt haben.“
Der immense Rückstand auf den Tabellenführer sei vor allem den starken Leistungen von Weißenkirchen geschuldet. Dass Weißenkirchen von den Gegnern unterschätzt wurde, stimme zumindest nicht für St. Bernhard. „Für mich ist Weißenkirchen von Beginn an unter den Titelaspiranten gewesen. Mit diesem starken Kader war mir klar, dass die vorne mit dabei sind. Vielleicht hat man nicht erwarten können, dass sie so souverän sind, aber für mich Favorit von Minute 1.“
Zwei Testspiele hat St. Bernhard bislang in diesem Jahr bestritten, beide Gegner stammten aus den Landesligen. Für den Gebietsligisten sahen zwei Niederlagen heraus, die aber dennoch für „gute Erkenntnisse“ gesorgt haben. „Ich war mit beiden Tests sehr zufrieden. Wir waren beide Male nicht komplett, aufgrund von krankheitsbedingten Ausfällen und Ski-Urlauben. Die Jungen haben das aber sehr gut gemacht, daher bin ich auch sehr zufrieden.“
„Die Jungen“ waren nicht nur in diesen beiden Matches essenziell für den Verein, sondern allgemein ein Alleinstellungsmerkmal des Klubs. „Der Nachwuchs ist sehr, sehr wichtig. Wir haben rund zehn Nachwuchsmannschaften in St. Bernhard. Das ist für einen kleinen Verein wie St. Bernhard schon sehr lobenswert. Wir haben auch immer wieder ganz gute Spieler dabei in der U15, U16 und die sollen dann über die U23 in die Kampfmannschaft kommen.“ Dies ist dementsprechend auch das einzige Ziel, das sich St. Bernhard vor der Saison gesetzt hat und jetzt auch immer noch anstrebt. „Wir wollen uns als Mannschaft weiterentwickeln. Wir wollen unsere jungen Spieler in jedem Training, in jedem Spiel näher an das Kampfmannschaftsniveau heranführen und sie daran gewöhnen. Das ist eben eigentlich das große Ziel.“
In St. Bernhard darf man zwei Neuzugänge begrüßen, welche gleichzeitig auch Rückkehrer sind. Mit Jonas Reiss und Thomas Popp kommen zwei defensiv-orientierte Spieler, die schon einmal beim Verein kickten. Der 21-jährige Reiss hat sogar schon Erwachsenenfußball in St. Bernhard gespielt und wird von Beginn an voll einsatzfähig sein. Währenddessen wird man noch etwa zwei Monate auf den 18-jährigen Popp warten müssen, da sich dieser noch von einem Kreuzbandriss erholt. Er hat unter anderem zuletzt beim SV Horn im Nachwuchs agiert. Zwischen den beiden Vereinen bestehen gute Beziehungen. „Es gibt keine offizielle Partnerschaft zu Horn, aber eine sehr gute Zusammenarbeit. Es gibt immer wieder Spieler aus der Umgebung, die bis zur U14 in Horn spielen, aber dann diesen Akademieweg nicht ganz schaffen oder auch nicht gehen wollen. Um die bemühen wir uns und wir schauen, dass wir sie zu uns in den Verein holen. Da sind immer wieder sehr gute Jungs dabei.“
In weniger als einem Monat startet die Frühjahrssaison in der Gebietsliga Nordwest/Waldviertel. Hierbei spielt St. Bernhard zum Auftakt auswärts beim 13. der Liga Raxendorf. „Viele Leute gehen immer davon aus, dass man dort als Favorit nur verlieren kann. Wir werden aber Raxendorf auf gar keinen Fall unterschätzen. Wir werden uns gut vorbereiten und hoffen, dass wir dann dort bestehen. Natürlich wünschen wir uns, dass wir die Punkte nach Hause mitnehmen können, so wie jeder andere Verein das auch will.“, bleibt Trainer Manuel Fettinger mit seinen Erwartungen bescheiden.