Der USC Schweiggers geht als Tabellenschlusslicht mit einer Ausbeute von vier Punkten in die Frühjahrssaison der Gebietsliga Nordwest/Waldviertel. Der Sportliche Leiter Thomas Reif ist mit dem Herbst unzufrieden, zeigt sich allerdings optimistisch für die kommende Rückrunde. „Es ist sehr viel nicht gut gelaufen. Die Leistungen und Resultate waren in der Vorbereitung ganz gut und geben uns wieder ein gutes Gefühl. In zwei Wochen sind wir hoffentlich bereit für das erste Spiel.“
Die Wintervorbereitung ist für Schweiggers bislang positiv verlaufen. Von insgesamt vier Testspielen wurden alle gewonnen. Unter anderem hat das Team von Cheftrainer Thomas Höbarth den Landesligisten Schrems besiegt. „Es waren komplett verschiedene Spiele. Die Leistungen waren im Großen und Ganzen solide. Gegen Schrems, einen 1.-Landesliga-Verein, zu gewinnen, war nicht selbstverständlich. Sie stehen eine Woche vor dem Meisterschaftsstart. Das war spielerisch eine sehr gute Leistung. Chancen hatten wir genug und defensiv haben wir wenige zugelassen. Die Spieler haben dadurch eine Extramotivation erhalten.“, berichtet Reif.
„Motivation“ ist ein gutes Stichwort. Diese ist nämlich nach der Herbstsaison ziemlich am Boden gewesen, hat man doch nur ein Remis und einen Sieg in den ersten 13 Runden holen können. Dieser Sieg gelang den Waldviertlern ausgerechnet im letzten Spiel vor der Winterpause. „Die Erleichterung war groß, weil man mit einem positiven Moment in die Winterpause geht. Vier Punkte statt nur einem klingt auch besser. Auf Gablitz haben wir jetzt sechs Punkte Rückstand, sonst wären es neun gewesen. Dementsprechend war das Spiel sehr wichtig. Wir haben allgemein zu viele Punkte hergegeben und späte Gegentreffer erhalten, trotz guter Leistungen. Das war schon sehr bitter.“
In zwei Wochen erwacht der Meisterschaftsbetrieb aus dem Winterschlaf. Bis dahin steht noch einiges auf dem „Trainingsfahrplan“. „Das Gefühl nach den Spielen ist sehr gut. Wir haben am Sonntag noch ein kurzes Trainingslager. Da schauen wir speziell auf Teambuilding, um das Mannschaftsgefüge zu stärken. Auch taktische Schwerpunkte werden besprochen.“ Der Fokus lag im Winter wie üblich bei der Physis. „Wir setzen da auf das ‚Waldviertler Phänomen‘, weil man hier im Winter im technischen Bereich wenig machen kann, dafür im Körperlichen umso mehr. Dabei haben wir uns sehr gestärkt.“
Zwei neue Spieler wurden beim USC Schweiggers verpflichtet. Beide kommen aus Tschechien, sind über 30 und haben in ihrem Heimatland einige Spiele auf 3.-Liga-Nievau absolviert. „Wir haben zwei Legionäre im Herbst abgegeben und die mit anderen Legionären ersetzt. Wir haben auf Routine geschaut, weil wir im Abstiegskampf stecken, und hier ist Erfahrung gefragt. Wir haben sonst eine relativ junge Mannschaft. Routinierte Spieler, die das Heft in die Hand nehmen und den anderen den Weg zeigen, sind meiner Meinung nach in dieser Situation sehr wichtig.“
Beide Neuzugänge sind zudem Offensivspieler. „Wir haben speziell auf die Offensive geschaut, weil wir zum Ende hin defensiv besser geworden sind. Wir wollten vorne mehr Optionen haben.“ Andere Vereine gehen in solch prekären Situationen oft einen anderen Weg. Der beinhaltet einige Transfers mehr, für Reif war dies aber nie Thema. „Wir sind ein klein geführter Familienverein. Bei uns ist nie im Raum gestanden, dass wir jetzt zehn Spieler holen, damit wir unbedingt den Klassenerhalt schaffen. Das sind wir nicht, das wollen wir auch nicht sein.“
Thomas Reif ist sehr positiv gestimmt, was den Klassenerhalt betrifft, weshalb man ihn fast dazu drängen muss das Wort „Abstieg“ in den Mund zu nehmen. Fehlenden Realismus kann man ihm allerdings nicht vorwerfen. „Wir gehen immer vom Positiven aus. Wir haben dieses Thema schon angesprochen, das wäre sonst grob fahrlässig. Es gibt aber noch keine Spielergespräche und allgemein Überlegungen, mit wem wir verlängern und mit wem nicht. Wir haben noch Chancen oben zu bleiben. Theoretisch können wir 39 Punkte holen. Wir wissen, dass wir das nicht schaffen werden, aber 20 Punkte müssen wir erreichen und das ist nicht wenig. Wir glauben aber daran. Wenn man nach den ersten fünf bis sechs Runden sehen kann, in welche Richtung es gehen könnte, dann werden wir uns natürlich zeitgerecht zusammensetzen.“
Einen Spielerausverkauf solle es im Falle des Abstieges nicht geben und auch der Trainer müsse nicht unbedingt den Verein verlassen. „Dadurch, dass wir im Oktober einen Trainerwechsel hatten, weil wir neue Impulse setzen wollten, ist das nicht Thema. Unser Trainer hat jetzt einen guten Zugang zu den Spielern, das Verhältnis passt. Daher ist bei einem Abstieg das Ende der Zusammenarbeit nicht zu bevorzugen. Ich bin davon überzeugt, dass er ein guter Trainer ist und uns da herausziehen kann.“, spricht Thomas Reif über Cheftrainer Thomas Höbarth.
Zum ersten Mal wird es Mitte März ernst für Schweiggers, wenn man zum Auftakt auf den Tabellenführer und „Liga-Dominator“ Weißenkirchen trifft. „Wird sicher nicht leicht und ich hätte mir zu Beginn sicher einen ebenbürtigen Gegner gewünscht, bei dem man sich am ehesten drei Punkte ausrechnen kann. Am Ende glaube ich aber, dass Jeder Jeden schlagen kann in dieser Liga, auch der Letzte den Ersten. Die Aufgabe wird auf keinen Fall einfach. Es ist die erste Runde, es ist bei uns im Waldviertel, die Platzverhältnisse werden schwer sein. Wir werden schauen, dass wir die Punkte bei uns lassen, was sehr wichtig sein wird.“
Richtig zufrieden wäre Thomas Reif allerdings nur bei einem Sieg. „Wir haben einiges aufzuholen, daher spielen wir auch gegen Weißenkirchen auf Sieg. Gewinnen wir, bin ich happy, wenn es ein Punkt wird, dann ist es auch in Ordnung. Verlieren wir, ist es nicht gut. Wir müssen jetzt von Match zu Match schauen. Der Kader ist gut. Wir haben gute Spieler geholt, die Verletzten sind auch zurück, also die drei Punkte sind möglich.“, erwartet sich der Sportliche Leiter einiges von Beginn an.