Gebietsliga Nordwest/Waldviertel

Showdown um den Klassenerhalt: Vorletzter Raxendorf kann zu Hause „jeden schlagen“ – Trainer Hofbauer im Gespräch

Die Winterpause in der Gebietsliga Nordwest/Waldviertel neigt sich dem Ende zu und auch der USV Raxendorf hat eine intensive Vorbereitung hinter sich, bevor nächste Woche der Meisterschaftsbetrieb wiederaufgenommen wird. In der Tabelle liegt Raxendorf nach dem Herbst auf dem vorletzten Platz mit nur drei Punkten Vorsprung auf Schlusslicht Schweiggers. Einer der beiden Trainer in Raxendorf Gerd Hofbauer berichtet im Ligaportal-Interview über die Stimmungslage im Klub, etwaige Veränderungen und sein Arbeitsverhältnis.

„Stimmung ist sogar sehr gut“

Ligaportal: Herr Hofbauer, vielen Dank fürs Zeitnehmen! Ihre Mannschaft liegt aktuell auf dem vorletzten Platz. Sie haben nur drei Punkte Vorsprung auf Tabellenschlusslicht Schweiggers. Kann die Stimmung im Verein, angesichts der Lage, überhaupt gut sein?

Trainer Gerd Hofbauer: Die Stimmung ist sogar sehr gut. Wir haben uns an wichtigen Positionen gut verstärkt, wo wir geglaubt haben oder wussten, dass Luft nach oben ist. Wir haben einige Spieler verpflichtet, die absolut Kampfmannschaftsniveau haben. Dadurch ist die Stimmung sehr gut. Die Trainingsbeteiligung ist außerdem ein Wahnsinn, also wirklich aktuell sehr gut.

Ligaportal: Wie erklären Sie sich die aktuelle Lage?

Trainer Gerd Hofbauer: Wir haben Schweiggers geschlagen, wir haben Gablitz geschlagen, wir haben ein paar Spiele gehabt, die wir nicht hätten verlieren müssen. Und wir haben ein paar Spiele gehabt, bei denen wir richtig Lehrgeld gezahlt haben, wo man gesehen hat, das es zwischen 1. Klasse und Gebietsliga Unterschiede gibt. Aber wie gesagt: Wir wissen, was gefehlt hat, wir wissen, was wir tun müssen.

Ligaportal: Blickt man in solch einer verzwickten Lage noch intensiver darauf, was die unmittelbaren Gegner in der Winterpause machen?

Trainer Gerd Hofbauer: Ich würde lügen, wenn ich sage, die sind mir komplett egal. Natürlich habe ich auch gesehen, was Schweiggers macht. Aber nichtsdestotrotz, bei aller Liebe und Freundschaft und bei sportlicher Fairness: Ich schau sicher nicht auf Schweiggers. Wir sind genau drei Punkte von Gablitz entfernt. Die haben sich auch stark verbessert. Fakt ist, dass wir nur drei Punkte von einem weiteren Nichtabstiegsplatz entfernt sind und mehr ist es nicht. Die drei Punkte sind nämlich absolut aufzuholen.

„Das einzige, was Raxendorf kann, ist den Ball vordreschen und warten, dass irgendwas passiert“

Ligaportal: Ihr Verein hat in der Winterpause zwei Slowaken verpflichtet: Den 27-jährigen Mittelfeldmann Marek Pittner und den 21-jährigen Stürmer Martin Jurina. Werden die Beiden Stammspieler sein?

Trainer Gerd Hofbauer: Die sind ganz sicher Stammpersonal. Der 27-Jährige hat über 100 Profispiele absolviert und der zweite hatte mit 18 Jahren einen Profivertrag, hat es dann nicht ganz geschafft. Aber man sieht, dass er Fußballspielen kann und, dass er ein Talent ist. Beide haben das Potenzial uns zu helfen. Sie können absolut Stammspieler sein.

Ligaportal: Darf man sich im Frühjahr Veränderungen im Spielstil von Raxendorf erwarten? Haben Sie spezielle taktische und spielerische Schwerpunkte im Training gesetzt?

Trainer Gerd Hofbauer: Wir haben hauptsächlich darauf geschaut, dass wir kompakt stehen, weil wir so viele Gegentore bekommen haben. Wir haben geschaut, dass wir eine spielerische Linie hinbringen, von hinten weg, über den Spielaufbau, über die Sechser, über die Außenbauspieler und über einen guten Zehner. Prinzipiell haben wir vor allem am Defensivverhalten gearbeitet, damit wir stabil stehen und spielerisch Lösungen finden und nicht Kick-and-Rush spielen. Das ist uns schon unterstellt worden. „Das einzige, was Raxendorf kann, ist den Ball vordreschen und warten, dass irgendwas passiert", wurde uns schon nachgesagt. Das wollten wir ändern.

Ligaportal: Wenn man zur Ligahalbzeit nur so knapp vor dem letzten Platz steht, dann wird doch in irgendeiner Form der Abstieg sicherlich Thema sein. Haben Sie im Verein schon darüber gesprochen?

Trainer Gerd Hofbauer: Ich weiß, dass das passieren kann und natürlich haben wir mit dem Sportlichen Leiter und weiter oben unter vorgehaltener Hand gesprochen. Aber prinzipiell: Sollte das Worst-Case-Szenario passieren, dass wir wieder absteigen, dann schauen wir, dass wir den Stamm mit zwei bis drei guten Legionären halten und schauen, dass wir wieder in der ersten Klasse eine gute Rolle spielen. Wir wollen dann auf keinen Fall durchrascheln, weil das kann ja durchaus passieren.

„Wir können sicher sein, dass wir zu Hause sowieso jeden schlagen können“

Ligaportal: Sie sind in der ÖFB-Datenbank als Co-Trainer gelistet, agieren aber „inoffiziell“ gemeinsam mit Mathias Raidl als Trainer-Duo. Warum eigentlich?

Trainer Gerd Hofbauer:  Ich bin offiziell als Co Trainer angeführt, weil ich keine Lizenz habe. Wir machen das aber gemeinsam. Wir sind gleichgestellt. Wir können uns so die Arbeit gut aufteilen

Ligaportal: Werden Sie im Falle des Abstiegs weiterhin Trainer von Raxendorf sein?

Trainer Gerd Hofbauer: Schauen wir mal! Der Sportliche Leiter hat uns einmal das Vertrauen geschenkt. Die haben gesagt, egal was passiert, wir können bleiben, weil die Stimmung in der Mannschaft passt und sie finden, dass wir gut arbeiten.

Ligaportal: Ihr erster Gegner wird nächste Woche der Tabellenzweite St. Bernhard sein: Es gibt einfachere Aufgaben oder?

Trainer Gerd Hofbauer: Richtig, es hätte eine einfachere Aufgabe geben können. Aber in Raxendorf, auf unserer Anlage, auf unserem Platz, wissen viele von der Liga, dass es bei uns hart ist zu spielen. Wir haben außerdem in St. Bernhard relativ unglücklich verloren, da wir lange gut mitgehalten haben. Warum sollte uns das in Raxendorf nicht wieder gelingen? Also ich bin guter Dinge. Wir können sicher sein, dass wir zu Hause sowieso jeden schlagen können.

Ligaportal: Wie sehr hängt der weitere Saisonverlauf von diesem Match ab?

Trainer Gerd Hofbauer: Wenn wir gewinnen, ist das okay und wenn nicht, ist es auch kein Beinbruch. Wir haben dann noch 12 Matches. Wir werden bis zum Schluss fighten und wie gesagt, es sind nur drei Punkte, die uns auf den Platz vor uns fehlen, die wir aber auch nur vor dem Letzten sind. Wir schauen nur auf uns!