Gebietsliga Nordwest/Waldviertel

Kremser SC Reserve sieht zahlreiche Ausfälle als Grund für Misere – Trainer Hummel im Gespräch

Die SG Kremser SC/Rehberg KM II blickt auf sportlich durchwachsene Wochen zurück. Bloß zwei Punkte aus sechs Spielen in der Gebietsliga Nordwest/Waldviertel lautet die magere Ausbeute. Für Trainer Harald Hummel scheinen die Gründe klar: „Wir hatten viele Ausfälle – auch in der Regionalliga-Mannschaft – und das wirkt sich natürlich nach unten aus.“ Als nächstes wartet heute der Tabellen-2. St. Bernhard. Zuvor spricht der Coach im Ligaportal-Interview über die Leistungen der letzten Spiele, die Ziele und seine persönliche Zukunft.

„Pech und eine Verkettung ungünstiger Umstände“

Ligaportal: Herr Hummel, danke fürs Zeitnehmen. Die letzten Wochen waren sportlich nicht einfach. Wie bilanzieren Sie die aktuelle Lage?

Trainer Harald Hummel: Es war extrem schwierig. Wir hatten viele Ausfälle – auch in der Regionalliga-Mannschaft – und das wirkt sich natürlich nach unten aus. Der Kader war eigentlich so geplant, dass regelmäßig Spieler von oben runterkommen. Das war jetzt aber nicht möglich. Dazu kamen einige unglückliche Situationen in den Spielen. Zum Beispiel gegen Weißenkirchen – da hätten wir mindestens einen Punkt verdient gehabt. Aber insgesamt war es halt Pech und eine Verkettung ungünstiger Umstände.

Ligaportal: Vor allem die rote Karte gegen Weißenkirchen war bitter, oder?

Hummel: Ja, das war wirklich ärgerlich. Fehler passieren, auch bei Schiedsrichtern, das gehört dazu. Aber wenn ein 41-jähriger Spieler so ausflippt und den Schiedsrichter beleidigt, dann ist das einfach nicht akzeptabel. Vor allem in unserer aktuellen Situation, wo jeder Ausfall doppelt schmerzt.

„Außerdem werde ich bald meine Karriere beenden“

Ligaportal: Wie gehen Sie persönlich mit dieser besonderen Rolle als Trainer der Reserve um? Das ist ja eine besondere Aufgabe, weil man immer von der Kampfmannschaft abhängig ist.

Hummel: Ich bin ja schon lange beim Kremser SC. 2002 habe ich in der Jugend angefangen, war dann U23-Trainer, Co-Trainer bei der Kampfmannschaft, und jetzt eben Reservecoach. Ich habe bewusst diese Aufgabe angenommen, weil ich die jungen Spieler unterstützen will und mich mit dem Verein sehr verbunden fühle. Ursprünglich war die Situation im Winter noch nicht so dramatisch – da habe ich zugesagt. Außerdem werde ich bald meine Karriere beenden. Es kommen einige gute junge Trainer nach, da möchte ich niemandem den Platz stehlen.

Ligaportal: Wird diesen Sommer schon Schluss sein?

Hummel: Das kann ich aktuell noch nicht fix sagen. Die Kaderplanung läuft, alles hängt auch davon ab, wie wir die Saison abschließen. Aber im Moment ziehe ich mit voller Überzeugung mit der Mannschaft durch. Danach wird man sehen.

Ligaportal: Welche Rolle spielt die Reserve-Mannschaft grundsätzlich im Verein?

Hummel: Der Verein hat klare Pläne. Es geht darum, die Regionalliga-Mannschaft mit jungen, entwicklungsfähigen Spielern zu unterstützen. Dafür brauchen wir eine starke Reserve. Deshalb ist es auch so wichtig, dass wir in der Gebietsliga bleiben. Und ja, längerfristig denkt man auch an höhere Ligen – aber zuerst müssen wir die Basis sichern.

„Jeder Punkt wäre in unserer Situation enorm wichtig“

Ligaportal: Als nächstes geht es gegen St. Bernhard, den Tabellen-2. Mit welcher Einstellung gehen Sie da hinein?

Hummel: Wir gehen in jedes Spiel mit der Überzeugung, etwas mitzunehmen. Klar, St. Bernhard ist extrem stark – ich kenne ihre Spielweise. Aber wenn wir die Leistung abrufen, die wir zuletzt gegen Weißenkirchen gezeigt haben, ist alles möglich. Jeder Punkt wäre in unserer Situation enorm wichtig.

Ligaportal: Und danach kommt St. Martin – ein vielleicht etwas anderes Spiel?

Hummel: Genau. Gegen St. Martin wird es noch mehr darauf ankommen, dass wir unbedingt punkten. Aber jetzt gilt der volle Fokus erstmal St. Bernhard.