Gebietsliga Nordwest/Waldviertel

Abstieg fix: Schweiggers muss in die 1. Klasse – Sportlicher Leiter Reif im Ligaportal-Interview

Am Samstag, um ca. 19.30 Uhr war es in Schweiggers bittere Gewissheit: Der Abstieg des USC Schweiggers war besiegelt. Nach einer Ausbeute von nur vier Punkten im Herbst, waren elf im Frühjahr auch nicht genug, um den Verein nächste Saison in der Gebietsliga Nordwest/Waldviertel zu behalten. Der Sportliche Leiter Thomas Reif denkt dennoch bereits an die nächsten Ziele: „Der Wille, wieder nach oben zu kommen, ist auf jeden Fall da!“

„Wir haben uns nie wirklich aus diesem Negativlauf befreien können“

Ligaportal: Herr Reif, danke fürs Zeitnehmen. Sie befinden sich seit gestern in einer sehr schweren sportlichen Situation. Rechnerisch ist der Klassenerhalt wohl nicht mehr möglich. Wie geht’s Ihnen und der Mannschaft?

Sportlicher Leiter Thomas Reif: Natürlich tut das weh. Aber so ist Fußball – wir sind im Amateurbereich, da geht die Welt nicht unter. Trotzdem, klar, die Stimmung ist nicht besonders gut.

Ligaportal: Wie würden Sie die Rückrunde insgesamt beschreiben? Was war am Ende ausschlaggebend?

Reif: Wir haben das Frühjahr eigentlich ganz gut begonnen, die ersten drei Spiele liefen ordentlich. Aber dann kam ein Einbruch, von dem wir uns nicht mehr erholen konnten. Wir haben oft gut gespielt, aber die Tore nicht gemacht. Das zieht sich wie ein roter Faden durch die Saison. Gestern zum Beispiel gegen Gablitz hatten wir zwei hundertprozentige Chancen am Anfang, machen sie nicht, dann passiert ein individueller Fehler und wir liegen hinten. Dann bekommst du nach einem Eckball das zweite Tor – so ist die ganze Rückrunde verlaufen. Wir haben uns nie wirklich aus diesem Negativlauf befreien können. Es war viel Kopfsache, und das haben wir als Mannschaft leider nicht geschafft.

Ligaportal: Wie gehen Sie und die Mannschaft jetzt mit den letzten drei ausstehenden Spielen um?

Reif: Für uns ist wichtig, dass wir uns ordentlich verabschieden. Wir werden sicher nicht aufgeben, sondern zusammenhalten und weiterkämpfen. Wir wollen noch den einen oder anderen Punkt holen, auch wenn es nach der gestrigen Niederlage natürlich besonders weh tut. Aber Aufgeben kommt für uns nicht infrage.

„Kein Trainerwechsel“

Ligaportal: Wie sieht es mit dem Trainer aus? Bleibt Thomas Höbarth auch nächste Saison?

Reif: Ja, wir haben schon gesprochen und wollen mit ihm weiterarbeiten. Ein Trainerwechsel steht für uns nicht zur Debatte. Höbarth passt gut zur Mannschaft, kann gut mit den Spielern umgehen. Klar, mit nur vier Punkten im Herbst war der Rucksack riesig, das war schwer aufzuholen. Aber wir sind überzeugt, dass er der richtige Mann für uns ist.

Ligaportal: Ein Abstieg bringt oft Veränderungen im Kader mit sich. Gibt es bei euch schon Ankündigungen, wer bleibt und wer geht?

Reif: Wir sind da eigentlich immer früh dran mit der Kaderplanung. Mit den meisten Spielern haben wir schon gesprochen, und der Stamm bleibt zusammen – von den Jungen bis zu den Routiniers. Viele haben gesagt, sie wollen Verantwortung übernehmen und dem Verein helfen, wieder zurückzukommen. Natürlich kann es sein, dass ein paar aufhören oder wechseln, aber der Kern der Mannschaft bleibt. Wir werden uns punktuell verstärken, vielleicht ein, zwei frische Kräfte holen. Aber einen großen Umbruch wird es nicht geben – das ist auch regional gar nicht möglich und nicht unser Ziel.

„Schweiggers ist für mich ein Gebietsliga-Verein“

Ligaportal: Habt ihr schon weiter in die Zukunft gedacht? Gibt es einen Plan für die nächsten Jahre, zum Beispiel den Wiederaufstieg?

Reif: Wir haben das ganze Frühjahr eigentlich schon zweigleisig geplant, weil wir realistisch waren. Natürlich hätten wir gehofft, dass es sich noch ausgeht, aber wir haben auch immer an die 1. Klasse gedacht. Schweiggers ist für mich ein Gebietsliga-Verein, wir waren 20 Jahre mit Unterbrechung in der Liga. Klar, wir wollen wieder vorne mitspielen, aber wann genau, das werden wir sehen. Für einen Aufstieg braucht’s auch immer ein bisschen Glück und den richtigen Schwung. Jetzt schauen wir erst mal, wie wir uns sportlich aufstellen, wo wir nachjustieren müssen, und dann setzen wir uns neue Ziele. Aber der Wille, wieder nach oben zu kommen, ist auf jeden Fall da.