Das erste Wochenende der neuen Saison in der Gebietsliga Nordwest/Waldviertel nähert sich dem Ende zu, drei Partien sind am Sonntag noch ausständig. Unter anderem muss sich Aufsteiger SV Ziersdorf ein erstes Mal in der Meisterschaft behaupten. Der Champion der 1. Klasse Nordwest/Mitte konnte erst sehr spät den Aufstieg fixieren, hat man doch nur zwei Zähler Vorsprung auf den Rest gehabt. Welche Ziele, der Verein heuer verfolgt, erklärt Trainer Martin Aichinger!
Ligaportal: Herr Aichinger, danke fürs Zeitnehmen. Am Sonntag steht für Sie das erste Meisterschaftsspiel an. Durch das Cupspiel am Freitag blieb kaum Regenerationszeit. Wie sehen Sie diese Situation?
Trainer Martin Aichinger: Das ist schon eine Herausforderung. Wir haben am Freitag um 19:30 Uhr gespielt, keine 48 Stunden nach dem Cupspiel am Sonntag dann wieder. Da bist du körperlich sicher noch nicht wieder voll fit. Man muss also taktisch ein bisschen tricksen – vielleicht früher wechseln oder den einen oder anderen schonen.
Ligaportal: Mit welchen Zielen gehen Sie in die neue Saison?
Aichinger: Unser klares Ziel ist ein einstelliger Tabellenplatz, also das gesicherte Mittelfeld. Mit dem Abstieg wollen wir nichts zu tun haben. Ich denke, das ist realistisch, auch wenn es natürlich immer davon abhängt, wie viele Ausfälle man im Laufe der Saison verkraften muss. Die ersten Spiele werden schwierig, weil wir gleich mit einer Doppelbelastung starten und Gegner wie Langenlois vor der Brust haben. Da kann es zu Beginn tabellarisch vielleicht nicht so gut aussehen, aber darauf sind wir vorbereitet.
Ligaportal: Es gab auch einige Transfers. Können Sie uns Ihre Neuzugänge vorstellen?
Aichinger: Für die Kampfmannschaft haben wir drei Spieler geholt: Kevin Petuely, Kristijan Cica und Tarik Handzic – also quasi drei Abgänge, drei Zugänge. Dazu kommt mit Fabian Schuster ein junger Spieler, der großes Potenzial hat und sicher seine Chancen bekommen wird. Außerdem ist Sebastian Grosschopf zurückgekehrt, der schon bei uns war und zuletzt in Pleißing gespielt hat. Insgesamt passt das sehr gut, und wir haben die Breite im Kader damit verstärkt.
Ligaportal: Welche langfristigen Ziele verfolgen Sie?
Aichinger: Wichtig ist jetzt einmal, dass wir uns in der Gebietsliga etablieren. Wir haben die Mannschaft bewusst verjüngt, wahrscheinlich sind wir heuer die jüngste Truppe in der Liga. Viele unserer Spieler haben bisher noch keine Erfahrung auf diesem Niveau, sondern sind mit uns aus der 1. Klasse gekommen. Sie müssen sich an die neue Liga gewöhnen, ihre Hörner abstoßen und dazulernen. Langfristig wollen wir uns natürlich weiterentwickeln, aber von Landesliga zu sprechen, wäre derzeit unrealistisch. Dafür sind die Burschen einfach noch zu jung, die meisten sind zwischen 20 und 23 Jahre alt.
Ligaportal: Wo sehen Sie die größten Unterschiede zwischen 1. Klasse und Gebietsliga?
Aichinger: Ganz klar im spielerischen Bereich. In der 1. Klasse gibt es einige Mannschaften, die sich fast nur aufs Zerstören konzentrieren. In der Gebietsliga ist die Qualität deutlich höher, und das kommt uns entgegen, weil wir selbst gerne Fußball spielen. Man merkt sofort, dass das Niveau insgesamt höher ist.
Ligaportal: Ihr erster Gegner ist Dobersberg. Wie gehen Sie in dieses Spiel?
Aichinger: Wir wollen kompakt aus einer stabilen Defensive heraus agieren und uns nicht ins offene Messer stürzen. Dobersberg ist eine gestandene Gebietsliga-Mannschaft, die letztes Jahr einige Verletzte hatte und deshalb nicht weiter vorne gelandet ist. Die Liga ist insgesamt sehr ausgeglichen, aber man darf keinen unterschätzen.
Ligaportal: Wer ist für Sie der Favorit auf den Titel?
Aichinger: Für mich ist Langenlois der Topfavorit. Sie haben einen sehr starken Kader und schon letztes Jahr gezeigt, dass sie ganz vorne dabei sind. Dahinter sehe ich Rohrendorf, die viel Erfahrung aus der Landesliga mitbringen. Auch St. Bernhard und Gars kann ich mir weiter vorne vorstellen. Es wird sicher eine interessante Saison.