Einer der beiden Absteiger aus der 2. Landesliga in die Gebietsliga Nordwest/Waldviertel ist der Horn SV II. Die zweite Kampfmannschaft vom Regionalligisten hat zum Auftakt vergangene Woche nach einem 2:0-Vorsprung am Ende noch eine 2:3-Heimniederlage gegen Groß Gerungs einstecken müssen. Speziell in den ersten 35 Minuten konnten die Horner allerdings aufzeigen, was die Frage aufwirft: Was kann man sich von der Mannschaft von Trainer Tobias Poindl heuer erwarten? Er selbst versucht dies im Ligaportal-Interview zu klären!
Ligaportal: Herr Poindl, danke fürs Zeitnehmen. Sie gehen als Absteiger in die neue Saison. Das erste Spiel ist jetzt auch schon gespielt worden, aber vielleicht vorab: Wie war die Vorbereitung, gerade als Absteiger, der neu starten muss?
Trainer Tobias Poindl: Die Vorbereitung war natürlich mit einem neuen Kader etwas schwieriger. Wir haben viele U18-Spieler hochgezogen, sodass erstmal alle Abläufe und das Kennenlernen reinkommen müssen – auch weil immer wieder Spieler aus dem Regionalliga-Kader dazustoßen. Das braucht einfach Zeit und war auch in der Vorbereitung spürbar: Die Ergebnisse waren größtenteils positiv, aber spielerisch merken wir einfach, dass in der Abstimmung – egal ob Defensive oder Offensive – noch Verbesserungsbedarf besteht.
Ligaportal: Das erste Spiel habt ihr knapp verloren – obwohl ihr 2:0 geführt habt. Ist das trotzdem etwas Positives, das ihr mitnehmen könnt?
Poindl: Auf jeden Fall! Gerade die ersten 35 Minuten waren sehr stark und entsprechen unserem Matchplan. Die Positionswechsel und die spielerische Linie haben uns die Führung gebracht. Aber im weiteren Verlauf – gerade, wenn der Anschlusstreffer kommt – merkt man das Alter und die fehlende Routine der Mannschaft. Hier fehlt die Erfahrung, solche Druckphasen zu überstehen und trotzdem das eigene Spiel durchzuziehen. Nach der Pause gab’s dann leider noch das schnelle Gegentor zum 3:2, und dann wurde es hektisch, nicht mehr das, was wir uns vorgenommen haben. Aber an den guten Phasen müssen wir anknüpfen.
Ligaportal: Sie haben die U18-Spieler erwähnt, die ihr hochgezogen habt, und die ständige Bewegung zwischen Kampfmannschaft und Regionalliga-Team. Gibt es einen festen Stammkader, oder ist wirklich viel Wechsel?
Poindl: Wir sind da regelmäßig im Austausch mit dem Cheftrainer der Regionalligamannschaft. Es hängt immer davon ab, wie viele dort fit sind, oder ob jemand dort gesperrt ist – das wirkt sich direkt auf unseren Kader aus. Manche Spieler sind fest eingeplant, andere stoßen je nach Bedarf dazu. Das erfordert Flexibilität, aber so fördern wir auch die Entwicklung.
Ligaportal: Mit welchem Ziel geht ihr jetzt in die Saison? Ist der sofortige Wiederaufstieg das große Thema, wie bei Rohrendorf? Oder wollt ihr erstmal ankommen?
Poindl: Wir haben den direkten Wiederaufstieg nicht fest im Visier. Unser Ziel ist, uns in der Liga zu etablieren, unsere jungen Spieler an den Erwachsenenbereich heranzuführen und das Spiel über 90 Minuten bestmöglich zu gestalten. Die Robustheit und der Kampf in der Liga sind noch neu für viele – das ist unser nächster Entwicklungsschritt. Wenn wir das konstant abrufen, werden Punkte kommen. Ziel ist das obere Tabellendrittel.
Ligaportal: Eure erste Mannschaft ist ebenfalls abgestiegen, aus der 2. Liga in die Regionalliga. Ist ein Fokus für euch, Spieler für den Wiederaufstieg der Ersten zu entwickeln?
Poindl: Wenn ich von den Amateuren spreche, wollen wir möglichst viele Spieler in den Trainings- und Spielkader der Regionalligamannschaft bringen. Jeder Schritt dahin ist ein Erfolg, das ist auch Vereinsziel. Was die Kampfmannschaft betrifft, kann ich nicht allzu viel sagen.
Ligaportal: Nächster Gegner ist Krems/Rehberg, die zweite Mannschaft der Kremser. Wie geht ihr das an?
Poindl: Unsere Matchvorbereitung und unser Spielansatz bleibt ähnlich: Wir versuchen, unsere Abläufe wieder auf den Platz zu bringen, im Spiel gegen den Ball klare Vorgaben zu erfüllen und vor allem im Ballbesitz mit schnellen Kombinationsspielen zu Chancen zu kommen. Es gilt, die Intensität über 90 Minuten hochzuhalten, damit die drei Punkte diesmal bei uns landen.
Ligaportal: Wer sind aus Ihrer Sicht die Top-Favoriten auf den Aufstieg in dieser Liga?
Poindl: Langenlois ist für mich trotz ihres 2:2 zum Auftakt extrem stark. St. Bernhard hat auch eine sehr gute Vorbereitung gespielt und wird sicher ebenfalls im vorderen Drittel mitmischen.