In der Gebietsliga Nordwest/Waldviertel befinden sich aktuell unter den ersten fünf Teams gleich zwei Mannschaften, die im Vorjahr noch in anderen Klassen tätig waren. Eine davon ist die Mannschaft des SV Ziersdorf, die heuer aus der 1. Klasse in die Gebietsliga aufgestiegen ist. Nach elf Runden haben die Ziersdorfer 18 Punkte auf dem Konto. Obmann Marcus Stark zeigt sich jedenfalls sehr zufrieden mit den Leistungen seines Teams und hebt dabei besonders die Wichtigkeit von Trainer Martin Aichinger hervor!
Ligaportal: Herr Stark, danke fürs Zeitnehmen. Sie stehen mit Ziersdorf aktuell auf Platz fünf der Gebietsliga. Als Aufsteiger ist das doch eine sehr erfreuliche Momentaufnahme, oder?
Trainer Marcus Stark: Absolut, wir sind wirklich sehr zufrieden. Natürlich ist der fünfte Platz nur eine Momentaufnahme, aber wenn man ehrlich ist, liegen wir über unseren Erwartungen. Unser primäres Ziel war schon der Klassenerhalt. Wir wollten einfach nichts mit dem Abstieg zu tun haben. Als Zwischenziel haben wir uns einen einstelligen Tabellenplatz vorgenommen – also bis Platz neun – und das schaut derzeit sehr gut aus. Das Schöne ist, dass wir nach einigen Jahren, in denen immer Druck da war, endlich befreit aufspielen können. Es steht der Spaß im Vordergrund, und das merkt man der Mannschaft auch an.
Ligaportal: Ihr Trainer Martin Aichinger ist nun in seiner fünften Saison als Chefcoach bei euch tätig. Wie wichtig ist er für den Erfolg?
Stark: Als wir ihn geholt haben, standen wir in der ersten Klasse nach sechs Runden mit null Punkten da. Damals war das Ziel, die Klasse zu halten – und das hat er eindrucksvoll geschafft. Seither ist die Entwicklung kontinuierlich nach oben gegangen. Wir haben den Kader kaum verändert, das Grundgerüst besteht noch immer aus Spielern, die schon in der zweiten Klasse Meister geworden sind. Dazu haben wir ein paar neue Spieler dazubekommen, die sich super integriert haben – die meisten haben sogar einen regionalen Bezug. Das passt einfach menschlich und sportlich.
Ligaportal: Sie sprechen von regionalem Bezug – ist das auch Teil Ihrer Vereinsphilosophie?
Stark: Ja, ganz klar. Wir setzen bewusst auf Spieler aus der Umgebung und wollen keine „Söldnertruppe“ aufbauen. Uns ist wichtig, dass sich jeder mit dem Verein identifiziert. Wir haben nach wie vor eine der jüngsten Mannschaften der Liga, und das soll auch so bleiben. Diese Mischung aus Kontinuität, regionalem Zusammenhalt und jungen, hungrigen Spielern ist unsere Stärke.
Ligaportal: Gibt es denn mittel- oder langfristig Pläne, über die Gebietsliga hinauszugehen?
Stark: Derzeit nicht. Wir fühlen uns in der Gebietsliga sehr wohl, die Liga ist stark, die Gegner interessant und die Reisen überschaubar. Wenn wir in ein, zwei Jahren noch stabiler dastehen, kann man weiterdenken. Aber aktuell wäre es vermessen, von der 2. Landesliga zu sprechen. Wir haben 18 Punkte, das ist gut, aber der Klassenerhalt ist rechnerisch noch nicht fix. Wir bleiben also bescheiden.
Ligaportal: Am Wochenende geht’s gegen St. Bernhard, danach gegen St. Martin – zwei Teams aus der unteren Tabellenregion. Wie schätzen Sie die Spiele ein?
Stark: Das werden zwei ganz schwierige Aufgaben. Gegen St. Bernhard sehe ich uns keinesfalls als Favorit. Das ist eine Topmannschaft, sicher unter den besten vier der Liga. Sie waren letztes Jahr Dritter, und wenn sie komplett sind, können sie jeden schlagen. St. Martin ist ebenfalls unangenehm, vor allem zu Hause. Da wollen wir die Hinrunde ordentlich abschließen – aber gegen solche Gegner musst du voll konzentriert sein, sonst verlierst du ganz schnell.