Der ASV Spratzern blickt auf erfolgreiche Wochen zurück. Nachdem der Auftakt ins Frühjahr in der Gebietsliga West gegen Herzogenburg verloren ging, wurden die letzten drei Partien allesamt gewonnen. Alle drei Teams lagen in der Tabelle vor Spratzern, heute wartet mit Schönfeld allerdings eine Mannschaft, die hinter den Spratzern liegt. Sportlicher Leiter Jochen Hnilicka erzählt vor dem Spiel, wie ihn die bisherigen Leistungen zufriedenstellen, welche Ziele verfolgt werden und berichtet über eine Kooperation mit dem SKN St. Pölten.
Ligaportal: Herr Hnilicka, danke fürs Zeitnehmen. Zuletzt läuft es bei Ihnen ziemlich gut. Sind sie mit dem Start ins Frühjahr zufrieden?
Sportlicher Leiter Jochen Hnilicka: Ja, auf jeden Fall. Im Grunde hat sich nicht viel verändert im Vergleich zum Herbst. Wir spielen weiterhin mit einer sehr jungen Mannschaft. Auch in der Vorbereitung war’s ähnlich: vier Siege in Folge, dann wieder zwei Niederlagen – da wusste man nicht recht, wo man steht. Aber jetzt nach vier Runden drei Siege in Serie – das ist schon sehr zufriedenstellend. Im Herbst haben wir’s ja nicht geschafft, dreimal hintereinander zu punkten.
Ligaportal: Was sind die Ziele für die Saison? Der Vorsprung auf die letzten drei ist mit 11 Punkten schon ordentlich.
Hnilicka: Klar, das Ziel war von Anfang an: so schnell wie möglich hinten raus. Und jetzt wollen wir uns tabellarisch verbessern. Wenn man sich die Tabelle anschaut: Da sind zwei, drei Mannschaften nur einen Punkt vor uns. Wir haben neun Punkte im Frühjahr geholt, sind aber noch immer nur knapp vor Platz 10. Also da ist noch Luft nach oben, und das ist jetzt das Ziel – zwei, drei Plätze gutmachen. Und wer weiß, wenn die vorderen Teams weiter Punkte liegenlassen, was noch möglich ist.
Ligaportal: Die Liga ist extrem eng, besonders in den oberen zehn Plätzen.
Hnilicka: Genau. Und bei uns ist das übergeordnete Ziel immer noch, die jungen Spieler weiterzuentwickeln, einen Großteil der Mannschaft zu halten und dann mit etwas mehr Erfahrung im nächsten Jahr vielleicht noch besser zu performen.
Ligaportal: Gibt es auch längerfristige Visionen im Verein?
Hnilicka: Ja, wir wollen perspektivisch wieder zurück in die 2. Landesliga. Wir waren ja auch schon in der 1. Landesliga, aber man muss ehrlich sagen – das ist für einen kleinen Verein wie Spratzern einfach nicht finanzierbar. Der Weg mit jungen Spielern aus der Region ist der richtige für uns. Wir arbeiten da sehr gut mit dem SKN St. Pölten zusammen, bekommen regelmäßig junge Talente. Für SKN ist’s auch sinnvoll – die haben zwar ihre Juniors in der 1. Landesliga, aber die 2. Landesliga wäre natürlich für viele ihrer Spieler noch interessanter. Das Potenzial ist da, und der Abstieg letztes Jahr war einfach unglücklich.
Ligaportal: Wie viele Spieler kommen über die Kooperation mit dem SKN St. Pölten zum Verein?
Hnilicka: Derzeit sind es vier, im Winter war’s nur einer – aber das ist im Winter generell schwieriger. Im Sommer waren’s zuletzt auch vier. Das läuft so ab, dass die Spieler bei uns zum Probetraining eingeladen werden – das muss dann für beide Seiten passen. Für den Spieler, aber auch für uns als Team. Die Jungs kommen mit einer richtig guten Einstellung, haben das von klein auf gelernt, da merkt man, da ist eine gute Ausbildung da. Es macht Spaß, mit solchen Typen zu arbeiten.
Ligaportal: Und wie sieht es mit Trainer Reinhard Simek aus – bleibt er auch in der neuen Saison?
Hnilicka: Wir haben da ehrlich gesagt noch nicht konkret drüber gesprochen, aber für uns beide ist eigentlich klar, dass er weitermacht. Es passt einfach. Er kommt aus dem Nachwuchsbereich, das ist genau das, was wir brauchen für diese junge Truppe. Die Zusammenarbeit funktioniert gut, er hat richtig Freude mit der Mannschaft. Vertragsgespräche und Neuverpflichtungen haben wir gerade erst gestartet – aber ja, die Trainerfrage ist sicher das Erste, was wir klären werden.
Ligaportal: Der nächste Gegner ist Schönfeld – ein Team, das hinter euch liegt. Besteht die Gefahr, dass man das Spiel vielleicht zu locker nimmt?
Hnilicka: Nein, das passiert uns sicher nicht noch einmal. Wir haben gegen Schönfeld im Herbst zu Hause 0:1 verloren – da haben wir sie unterschätzt, ganz klar. Jetzt haben wir drei Spiele in Serie gewonnen, das gab’s im Herbst nicht – also ist das auch ein Entwicklungsschritt. Aber wir sind gewarnt, wir haben da eine Rechnung offen. Und wir wissen: Im Fußball kann immer alles passieren, vor allem mit einer so jungen Mannschaft. Aber die Einstellung passt.