Gebietsliga West

„Vor der Saison hätte in Oberndorf niemand gedacht, dass wir vorne mitspielen“ – Oberndorf in der Rolle des Jägers

In der Gebietsliga West hat der SC Hainfeld nach dem Erfolg über Rabenstein die klar besten Karten, in die 2. Landesliga aufzusteigen. Neuer erster Verfolger ist nun der SV Oberndorf, der mit einem 5:1-Auswärtssieg in Loosdorf für ein Ausrufezeichen sorgte. Fünf Runden vor Schluss und einem Spiel weniger als Hainfeld, haben die Oberndorfer sieben Zähler Vorsprung. Die Chance auf den Titel ist noch klein, aber lebt. Ein Beinbruch wäre der Nicht-Aufstieg laut Trainer Ivan Saric nicht!

„Eine richtige Demonstration“

Ligaportal: Herr Saric, danke fürs Zeitnehmen. Ihre Mannschaft ist erster Verfolger von Spitzenreiter Hainfeld. Wie gehen Sie und Ihr Team mit dieser Ausgangslage um?

Trainer Ivan Saric: Wir sind eigentlich ganz gut drauf. Die letzten Partien liefen gut für uns, wir sind im Flow, und den wollen wir natürlich mitnehmen. Unser Ziel ist es, Woche für Woche von Spiel zu Spiel zu schauen, unsere Aufgaben zu erledigen und unsere Spiele zu gewinnen. Wir konzentrieren uns darauf, was wir beeinflussen können – der Rest ergibt sich dann von selbst. Wichtig ist, dass wir unsere Hausaufgaben machen.

Ligaportal: Gestern hat Ihr Team auswärts in Loosdorf 5:1 gewonnen. Das war sicher ein wichtiger Sieg, oder?

Saric: Absolut! Ein Auswärtssieg in Loosdorf hat für uns große Bedeutung, weil sie grundsätzlich eine sehr gute Mannschaft mit hoher Qualität sind. Die ersten zehn Minuten haben sie uns ordentlich unter Druck gesetzt, da sind wir auch gleich in Rückstand geraten. Aber wir haben uns davon nicht beirren lassen, sind immer besser ins Spiel gekommen und haben uns unsere Chancen erarbeitet. In der zweiten Halbzeit war es dann eigentlich One-Way-Fußball von uns – mit allem Respekt vor Loosdorf, das war eine richtige Demonstration nach vorne. Es hätte sogar noch höher ausfallen können.

„Immer schwierig, einen Meistertitel zu planen“

Ligaportal: Bei unserem letzten Gespräch haben Sie gesagt, ein verpasster Meistertitel wäre kein Beinbruch. Wie schaut’s mit den Zielen für nächste Saison aus? Ist da der Titel ausgesprochenes Ziel?

Saric: Es ist immer schwierig, einen Meistertitel zu planen. Natürlich will jeder Trainer und Spieler das Maximum erreichen. Auch nächste Saison werden wir wieder versuchen, uns Woche für Woche zu verbessern und unsere Spiele zu gewinnen. Wo wir am Ende landen, kann man ohnehin nie genau sagen. Vor der Saison hätte in Oberndorf niemand gedacht, dass wir vorne mitspielen, nachdem wir in den letzten Jahren oft unten waren. Wir wollen uns einfach weiterentwickeln und schauen, was nach 26 Runden rauskommt.

Ligaportal: Im Winter haben Sie keine Transfers getätigt. Sie sind selbst erst Mitte Dezember gekommen. Wird sich im Sommer mehr tun?

Saric: Nichts großartiges, wir haben damals alle Spieler gehalten, es bleibt auch jetzt alles stabil. Vielleicht holen wir punktuell eine oder zwei Verstärkungen, aber es wird keinen großen Umbruch geben. Wir setzen weiter auf unsere eigenen Spieler. Und nicht zu vergessen: Viele unserer Verletzten und Stammspieler kommen zurück. Das gibt uns noch mehr Qualität für die neue Saison.

Ligaportal: Die Sommervorbereitung steht bevor. Planen Sie da größere Veränderungen, vielleicht auch taktisch?

Saric: Grundsätzlich nicht. Natürlich kann man immer etwas verbessern, das ist klar. Ich habe schon im Winter gesagt, dass unsere größte Verstärkung die Entwicklung der Mannschaft selbst ist. Wir haben ein junges Team, da ist noch viel Luft nach oben. In den letzten Wochen haben wir schon das System umgestellt, das tut uns gut. Vielleicht probieren wir noch die eine oder andere Sache aus, aber der Fokus bleibt auf Weiterentwicklung.

„Ein echtes Spitzenspiel“

Ligaportal: Das nächste Spiel ist gegen Herzogenburg – ein direktes Duell um Platz 2. Wer steht da mehr unter Druck?

Saric: Ich würde nicht sagen, dass einer mehr Druck hat. Herzogenburg hat viel Qualität, ich kenne die Mannschaft gut. Das wird ein echtes Spitzenspiel, 2. gegen 3.. Die wollen zu Hause gewinnen, wir nehmen unseren Flow mit und wollen ebenfalls den Anschluss nicht verlieren. Wir konzentrieren uns wieder auf das, was wir beeinflussen können. Fußball wäre ja auch nicht so spannend, wenn nicht manchmal alles anders kommt als gedacht.