Im Schlager der 17. Runde der Gebietsliga West gastierte der Ligakrösus, ASK Ybbs, beim Vierten der Tabelle, ASK Kematen. Bis zur Auswärtspartie hatten die Donaustädter 47 von möglichen 51 Zählern gesammelt. Der letzte Punktverlust lag schon zehn Runden zurück: ein 1:1 gegen Ratzersdorf am 3. Oktober 2015. Die Siegesserie von 196 Tagen riss.
Ein Ballverlust an der Strafraumgrenze ermöglichte Markus Gruber das Leder im rechten Eck unterzubringen. Nach 24 Minuten war der vermeintliche Meister in Führung gegangen. Alexander Posch, Ferdinand Unterbuchschachner und Georg Berndl vergaben für Kematen Ausgleichschancen. Bei Unterbuchschachner hatte gar das Aluminium das vorzeitige 1:1 verhindert. „Wir haben unsere Chancen nicht genutzt. Ich habe Ybbs aber auch stärker erwartet“, sagte Frane Zefi, Kematens Chefübungsleiter. Noch vor der Pause hatte sich die Ausgangslage der Hausherren vor 200 Zusehern im Waldstadion verbessert. Fabian Schadenhofer war mit seinem zweiten Foul mit Gelbrot bedacht worden.
Nach dem Seitenwechsel half ein Elfmeter den Ball im Tor unterzubringen. In Minute 68 prallten drei aufeinanderfolgende Schüsse zurück in den Strafraum, beim vierten Versuch Ybbs-Tormann Bernhard Hayden zu bezwingen, wurde Posch gelegt. Kematen-Kapitän Karl Hager war der einzige Sieger im Duell mit dem gegnerischen Goalie.
Für Frane Zefi war die Bestrafung des Fouls von Thomas Kaminger an Posch von Referees Klaus Kastenhofers zu mild: „Der Donaustädter trifft den Alexander von hinten, eine glatte Rote Karte für mich.“ Der Karton aus der Gesäßtasche kam aber nicht zum Vorschein, stattdessen erhielt Kaminger Gelb. Obwohl die Dreifachbestrafung ab Juni abgeschafft werden soll, hätte sie in diesem Fall noch Gültigkeit gehabt. Ausgeschlossen wurde dann aber doch noch einer. Julian Schattleitner, ein Mittelfeldspieler Kematens, erhielt die Ampelkarte.
„Wir haben Ybbs an den Rand einer Niederlage gebracht. Wir haben sie mit dem einen Punkt davonkommen lassen“, beschrieb Zefi den knapp verfehlten Sieg seiner Schützlinge. „Wir waren tonangebend, haben bewiesen, dass wir mit jedem in dieser Liga mithalten können.“
Weil Oed/Zeillern gewonnn hat, verringert sich der Vorsprung von Ybbs auf zwölf Zähler, nach Verlustpunkten wären es gar nur neun, weil der Zweite bei einem Spiel weniger hält. Dennoch zuviel für die letzten acht Runden, wie Zefi glaubt: „Ich möchte auf diesem Wege Ybbs recht herzlich zum Meistertitel gratulieren.“