Spielberichte

Karlstetten reißt Neuhofen mit einem 5:2-Auswärtssieg in den Abstiegsstrudel

Im Duell der schwächsten Teams der Rückrunde in der Gebietsliga West traf der Tabellenletzte, SV Karlstetten, auswärts auf den Neunten, Union Neuhofen.

„Das Resultat spiegelt unsere Leistung wider“, war Jörg Renner schwer von seiner Mannschaft aus Neuhofen enttäuscht. „Wir waren läuferisch, spielerisch und kämpferisch deutlich unterlegen, weil wir den Kampf gar nicht angenommen haben.“ Aber was war passiert, dass der ansonsten so optimistische Trainer so über seine Truppe sprechen musste? „Der vermeintliche Fixabsteiger war klar überlegen“, sagte Renner, „wenn wir gegen den Letzten zuhause verlieren, sollten die Alarmglocken schrillen.“

Keine Gegenwehr

„Es hat sich niemand an die Vorgaben gehalten.“ Dem 0:1 war ein Fehler von Jiri Adamec vorausgegangen, den Franz Temper nutzte. Beim 0:2 konnte sich ein Karlstettener, Johannes Schelberger, gegen sechs Neuhofener durchgesetzt. „Billige Fehler“, so Renner. Einen Pass verwertete Jürgen Hofer zum Anschlusstreffer. Ein Freistoß von Adamec brachte den zwischenzeitlichen Ausgleich zum 2:2. Das erneute Tor zur Führung der Gäste war ein schöner Lupfer von Filip Rydel nach 40 Minuten. An der Ausführung wollte ihn aber keiner der Hausherren hindern.

„Wir konnten auch keinen Druck von der Bank aus erzeugen“, gestand Renner. Der eine Einwechselspieler ist seit einem dreiviertel Jahr Berufssoldat, der andere kann nicht zum Training kommen, weil er für die Matura lernen muss. So ging die zweite Halbzeit mit zwei weiteren Gegentoren deutlich mit 2:5 verloren. Um die Situation nicht eskalieren zu lassen, ist Renner gleich nach dem Spiel abgetaucht: „Ich bin direkt heimgefahren, um Ruhe zu bewahren.“ Nur Legionär und Neuverpflichtung Marco Leovac suchte kurz nach dem Debakel das Gespräch mit dem Trainer. Er entschuldigte sich für die inferiore Leistung.

Abstiegsgefahr ist real

Vier Gegentore beim Tabellenersten waren verschmerzbar, fünf gegen den Letzten nicht. Dieser feierte erst seinen zweiten Saisonsieg, hatte in 17 Runden nur 14 Treffer erzielt, jetzt in einer gleich fünf. Der elf Punkte Vorsprung zu Jahresbeginn sind auf acht geschrumpft. Sollten die Verantwortlichen in Neuhofen nicht bald den Lichtschalter finden, gehen die Lichter für den Verein in der Gebietsliga aus.