Der UFC Jennersdorf findet sich für viele Beobachter überraschend am Tabellenende wieder – und das mit lediglich drei Punkten. Dabei hatte der damalige Aufsteiger noch in der Vorsaison eine solide Herbstmeisterschaft absolviert und mit 20 Punkten Rang neun erreicht. Im Sommer kam es jedoch zu einem deutlichen Einschnitt: Mehrere Leistungsträger verließen den Verein, darunter Torjäger Jaka Vajda, dessen Abgang besonders schwer wog. Neo-Trainer Johannes Posch tat sich mit dem neu zusammengestellten Kader schwer, die gewünschte Entwicklung blieb aus, und am 30. September wurde er von seinen Aufgaben entbunden. Interimistisch übernahm zunächst Co-Trainer Oliver Deutsch, ehe zwei Runden vor Ende der Hinserie Sandor Preisinger das Kommando erhielt. Er steht nun vor der Aufgabe, das Team im Frühjahr vor dem Abstieg zu retten.
Unmöglich ist diese Aufgabe keineswegs: Das Beispiel des ASK Klingenbach zeigt, dass selbst eine schwierige Ausgangsposition nicht das Ende bedeuten muss – auch dort standen nach dem Herbst lediglich fünf Punkte zu Buche, und dennoch gelang im Frühjahr der Sprung ans rettende Ufer. Genau an diese Hoffnung möchte Jennersdorf jetzt anknüpfen.
Ligaportal.at sprach mit dem sportlichen Leiter Martin Sitzwohl, welches Fazit er nach der Herbstmeisterschaft zieht, wie die Vorbereitungen auf die Frühjahressaison laufen und ob es auf dem Transfermarkt neue Zugänge oder Abgänge gegeben hat.
Ligaportal: Was sind aus Ihrer Sicht die Hauptursachen dafür, dass die Mannschaft in diese Lage geraten ist?
Sitzwohl: „Wir haben aufgrund verschiedener Themen (kurzfristiger Abgang von Trainer Patrick Mikovits) einen großen Aderlass gehabt, sechs Stammspieler haben uns verlassen. Wir waren nicht darauf vorbereitet und mussten dann Spieler nehmen, welche am Markt noch übrig waren. Es hat sich dann herausgestellt, dass die Mannschaft nicht burgenlandligatauglich war, besonders in der Offensive hat es an Durchschlagskraft gefehlt. Zum Saisonende hat noch der Verletzungsteufel zugeschlagen, etliche Stammspieler sind ausgefallen und wie es so ist, wenn man ganz unten steht, hat man auch kein Spielglück.“
Ligaportal: Sie haben zwei Spieltage vor dem Saisonende einen neuen Trainer engagiert, wie kam es zu dieser Verpflichtung?
Sitzwohl: „Mit der Verpflichtung von Trainer Sandor Preisinger haben wir einen absoluten Fachmann geholt. Wir wollten der Mannschaft zeigen, dass wir bereit sind, alles Mögliche zu tun, um das Unmögliche noch möglich zu machen. Wir haben dem Trainer noch ermöglicht, die Mannschaft im Spielbetrieb kennenzulernen, damit die Vorbereitung in die richtige Richtung geht, die wir uns erhoffen.“
Ligaportal: Planen sie im Winter Verstärkungen zu verpflichten, um den drohenden Abstieg zu verhindern?
Sitzwohl: „Wir haben uns von Spielern getrennt, die nicht zu uns gepasst haben und haben bereits vier Spieler verpflichtet, und dann werden wir uns zusammensetzen und schauen, an welchen Schrauben wir noch drehen müssen. Auf jeden Fall kommt es darauf an, wie wir im Frühjahr starten werden, Klingenbach hat uns gezeigt, dass nichts unmöglich ist. Wir möchten auf jeden Fall ein gutes Bild abgeben, eine homogene Mannschaft formen und die Zuschauer mit einem guten Fußball begeistern.“
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Ligaportal.at sprach auch mit Neu-Trainer Sandor Preisinger, wie er die momentane Situation sieht.

Ligaportal: Sie haben die Mannschaft in den letzten beiden Spielen der Hinrunde betreut, welchen Eindruck haben sie von der Mannschaft?
Preisinger: „In den letzten beiden Spielen war deutlich erkennbar, dass wir mit dem aktuellen Kader den Klassenerhalt nicht schaffen werden. Wir müssen daher unbedingt in allen Mannschaftsbereichen qualitativ nachrüsten, um für das Frühjahr ein weitgehend neu aufgestelltes Team zu formen.“
Ligaportal: Gibt es einen erfahrenen Spieler in der Mannschaft, der das Team führen könnte?
Preisinger: „Momentan habe ich nicht das Gefühl, dass sich ein Spieler dazu eignet, ich hoffe, dass bei den Langzeitverletzten, welche zurück in die Kampfmannschaft kommen, mit Julian Resch eine Spielerpersönlichkeit dabei ist.“
Ligaportal: Wann wird mit dem Mannschaftstraining begonnen?
Preisinger: „Am 12. Januar starten wir mit dem Mannschaftstraining, dann werden die Neuzugänge auch anwesend sein und ich werde versuchen, ein schlagkräftiges Team auf die Beine zu stellen, welches auch wieder gewinnen kann.“
Ligaportal: Was macht Ihnen trotz der aktuellen Situation Hoffnung für die kommende Frühjahressaison?
Preisinger: „Ich bin kein Trainer, der schnell aufgibt, ich werde alle Möglichkeiten versuchen, um den Abstieg zu verhindern, und sollten wir in den ersten Spielen im Frühjahr punkten, dann sieht die Lage schon ganz anders aus.“