Der SV Ruden hat sich mit Jahresbeginn einem Umbruch unterzogen. Trainer Johannes Matschek erklärt in einem Ligaportal-Interview, wie das erstellte Drei-Jahres-Konzept – trotz des Kampfes um den Klassenerhalt im Frühjahr – realisiert werden soll. Nach der Herbstrunde belegt Ruden mit 17 Punkten den 13. Tabellenplatz in der 1. Klasse D.
Welche Erkenntnisse aus der ersten Saisonhälfte zieht man in Ruden für das näher rückende Frühjahr?
Die Herbstsaison war eher durchwachsen und nicht so zufriedenstellend, wie wir es geplant hatten. Die wichtigste Erkenntnis aus den vergangenen Spielen ist, dass wir uns ab sofort komplett neu orientieren und Schritte für einen großen Umbruch eingeleitet haben. Wir verfolgen ein Konzept über die nächsten drei Jahre, in dem wir junge einheimische Spieler bestmöglich auf zukünftige Aufgaben vorbereiten werden.
Wie wird sich die Vorbereitung auf die näher rückende Frühjahrsmeisterschaft gestalten?
Bei einem Totalumbruch beziehungsweise einer Neuorientierung kann man nie genau sagen, in welche Richtung man sich in kürzester Zeit entwickeln wird. Die Chancen stehen 50:50, dass es nach oben oder nach unten geht. Ich bin jedoch überzeugt, dass wir uns mit intensiver Vorbereitung den Klassenerhalt sichern können.
Wo will man den Hebel für das Frühjahr ansetzen?
Ich habe die meisten Spieler in der Winterpause mehrfach bei diversen sportlichen Aktivitäten getroffen – sei es beim Skifahren, beim Lauftraining oder bei anderen Sportarten. Sie sind alle in guter körperlicher Verfassung und haben eine beachtliche Fitness. Bis zum Beginn der Frühjahrsrunde werden sie wieder in einer klassentauglichen Form sein. Es ist klar, dass junge Spieler auch im taktischen Bereich, Spielaufbau und in ihrer Mentalität trainiert werden müssen, um im Erwachsenenfußball bestehen zu können.
Im Allgemeinen gehe ich mit meinem eigenen, auf die Spieler zugeschnittenen Konzept in die Vorbereitung. Die Spieler werden mit vielen Freiheiten ausgestattet und sollen mit Fortschritten in ihrer spielerischen Entwicklung überzeugen. Während der Vorbereitung absolvieren sie Trainingseinheiten und Aufbauspiele ausschließlich zwischen Montag und Freitag. Da sie alle auch noch andere Interessen und Hobbys haben, soll ihnen das Wochenende hierfür zur Verfügung stehen.
Gibt es personelle Veränderungen im Team?
Simon Naglic hat sich im Zuge der Futsal-Meisterschaft schwer verletzt und steht im Frühjahr nicht zur Verfügung. Ernst Georg Spitzer hat sein Karriereende beschlossen und steht ebenfalls nicht mehr zur Verfügung. Unsere zwei Spieler aus Slowenien haben sich entschieden, im Frühjahr in Slowenien zu spielen, und sich aus Ruden verabschiedet.
Jedoch sind wir mit drei jungen slowenischen Qualitätsspielern – darunter zwei Defensivspieler – in Kontakt, die uns im Frühjahr aufgrund ihres Alters und ihrer Spielstärke gut ergänzen könnten.
Welche Wünsche hat Trainer Johannes Matschek an das Frühjahr?
Ich wünsche mir, dass die jungen Spieler mit Spaß und Leidenschaft Fußball spielen können. Sie sollen sich ohne Druck von außen – sei es durch den Tabellenrang oder den Punktestand – entwickeln und von Verletzungen verschont bleiben. Sie sollen wissen, dass Euphorie oft eine fehlende Spielkultur ausgleichen kann.
Klaus Slamanig