Vor etwa zweieinhalb Jahren wurde Trainer Christian Fellner gefragt, ob er für ein Engagement in Ebental zur Verfügung stehen würde. Zu diesem Zeitpunkt stand der SC Ebental vor einer wegweisenden Entscheidung: „Auflösung“ oder ein kompletter „Neuanfang“.
Christian Fellner berichtet: „Nachdem ich die sportliche Leitung im Verein übernommen habe, war klar definiert, welcher Weg die Zukunft in Ebental bestimmen würde!“ Er erklärt weiter: „Ebental muss wieder familiärer, wieder heimisch werden.“
Derzeit belegt das Team in der Meisterschaft mit 12 Punkten den 9. Platz in der 2. Klasse D. Der Trainer richtet seinen Blick jedoch bereits auf die kommenden Jahre und sieht den aktuellen Tabellenplatz als Erfolg. Getreu dem Motto: „Zukunftsentscheidend ist die Entwicklung der jungen Talente – ich messe sie nicht an Punkten!“ betont er die kontinuierliche Weiterentwicklung der jungen Kampfmannschaft. „Alle sechs Monate sammelt man neue Erfahrungen und entwickelt sich stetig weiter“, beschreibt Fellner die Begeisterung für den Verein und die Fans.
Die ausgezeichnete Stimmung im Verein und in der Mannschaft beschreibt der Trainer wie folgt: „Die Jungs haben in den letzten Monaten einen enormen Zusammenhalt entwickelt und stimmen sich vor jedem Match lautstark mit einer Eigenkomposition ‚Ebe ist der geilste Verein der Welt‘ ein.“ Weiter fügt er hinzu: „Da richten alle Fans und Gegner ihre Blicke in Richtung unserer Kabine.“
Bezüglich der sportlichen Entwicklung zeigt man sich in Ebental zufrieden: „Es läuft alles nach Plan – derzeit sind unsere Spieler noch etwas zu jung und unerfahren, aber es wird noch ein bis zwei Saisonen dauern, bis wir eine dauerhafte Stabilität entwickeln können.“
Trainer Fellner ist stets auf der Suche nach neuen Talenten: „Egal, wie hoch das fußballerische Können ist – bei uns ist jeder willkommen!“ Er hebt hervor, dass einige seiner Kaderspieler erst im Alter von 14, 15 oder 16 Jahren zum ersten Mal Fußball gespielt haben. Stolz verweist er darauf, dass einige von ihnen bereits gute Leistungen in der Meisterschaft zeigen – auch wenn es gelegentlich zu Schwankungen kommt. Während die Ebentaler Defensive bereits beachtliches Potenzial zeigt, fehlt es in der Offensive, angeführt von Toptorschütze Patrick Kiholic (4 Treffer), noch an der nötigen Abgeklärtheit. Der Trainer bleibt jedoch gelassen: „Gut Ding braucht Weile!“
Am 3. Januar beginnt für den SV Ebental die Vorbereitung auf die Frühjahrsrückrunde. Man freut sich auf die Rückkehr von Matthias Puchner (Schulterverletzung) und Leonhard Felfernig (Bänderverletzung). Bis zum Start der Meisterschaft am 4. April will Fellner insbesondere an der Chancenverwertung arbeiten, die er als momentane Schwachstelle des Teams identifiziert hat.
Ein Trainingslager ist nicht geplant. Stattdessen nutzt man mit Einverständnis der gegenüber dem Sportplatz gelegenen Hofer-Filiale den beleuchteten, eisfreien Parkplatz für diverse Übungen. Der familiäre Charakter des Vereins zeigt sich auch in der Organisation einer Nachtwanderung mit Fackeln, an der neben Oma, Opa, Mama, Papa, Geschwistern und dem gesamten Verein auch zahlreiche Fans teilnehmen.
Abschließend wird Fellner von Ligaportal nach einem Meistertipp gefragt. Seine Einschätzung lautet: „St. Paul ist durch!“
Klaus Slamanig