Die Gebietsliga Nordwest/Waldviertel befindet sich mittlerweile im Saison-Endspurt, sind doch nur noch sechs Runden zu spielen. Während der Meister quasi schon feststeht, geht der Kampf um den Klassenerhalt in die entscheidende Phase. Mit einem Vorsprung von sechs Punkten auf die letzten drei geht der USV Groß Gerungs als Tabellen-7. mit einer guten Ausgangsposition in die letzten Duelle. Im Ligaportal-Interview zieht Obmann Manfred Atteneder ein erstes Mal Bilanz, blickt voraus und gibt bekannt, wer nächstes Jahr auf der Trainerbank Platz nehmen soll.
Ligaportal: Herr Atteneder, danke fürs Zeitnehmen. Ihre Mannschaft liegt nach 20 Runden auf dem 7. Platz – wie fällt Ihre bisherige Bilanz der Frühjahrssaison aus?
Obmann Manfred Atteneder: Es ist eine durchwachsene Sache. Vom Spielverlauf her hätten wir sicher mehr Siege einfahren können. Wir haben viele Chancen vergeben – gerade gegen Rehberg hätten wir das Spiel gewinnen müssen. Solche leichtfertig verschenkten Punkte sind bitter, das ist fast schon grob fahrlässig. Einige Gegentore haben wir uns quasi selbst geschossen – individuelle Fehler, mangelnde Verwertung. Da wäre definitiv mehr drinnen gewesen. Wir haben geglaubt, wir sind im gesicherten Mittelfeld, aber aktuell spitzt sich die Situation wieder zu. Der Klassenerhalt ist plötzlich kein Selbstläufer mehr. Jetzt müssen wir aufpassen und wieder Siege einfahren.
Ligaportal: Heute Abend geht’s gegen St. Bernhard. Wie schätzen Sie das Spiel ein?
Atteneder: Das wird wieder richtig schwierig. St. Bernhard ist nie ein angenehmer Gegner für uns – vor allem auswärts. Und Freitagsspiele bzw. Abendspiele liegen uns grundsätzlich auch nicht besonders. Wir müssen auf jeden Fall am Drücker bleiben. Der Klassenerhalt ist jetzt absolut oberstes Ziel. Wir haben eine ziemlich lange Verletztenliste, müssen improvisieren und auch Spieler aus der Reserve hochziehen. Das macht die Sache natürlich nicht leichter. Aber wie man so schön sagt: Im Fußball ist alles möglich. Wir fahren sicher nicht dorthin, um zu verlieren – das ist fix.
Ligaportal: Also ist der Klassenerhalt trotz der Platzierung derzeit das klar ausgesprochene Ziel?
Atteneder: Ganz klar – ja. Das hat absolute Priorität. Es war eigentlich das erste Mal, dass es im Winter gar nicht so schlecht für uns ausgesehen hat. Aber jetzt entwickelt sich die Saison leider doch wieder in die Richtung, wie wir es in den letzten Jahren erlebt haben. Natürlich wäre ein Platz im Mittelfeld wünschenswert – das war auch unser internes Ziel – aber jetzt zählt in erster Linie nur, dass wir die Klasse halten.
Ligaportal: Was sind die langfristigen sportlichen Pläne im Verein?
Atteneder: Wir hatten im Nachwuchsbereich eine kleine Lücke, aber inzwischen läuft die Nachwuchsarbeit wieder sehr gut. Langfristig wollen wir den Verein strukturell so aufstellen, dass wir möglichst auf eigene Spieler setzen können und so weit es geht auf Legionäre verzichten. Das ist natürlich auch eine finanzielle Frage – Legionäre bedeuten höhere Ausgaben. Unser Ziel ist es, das Budget im Griff zu behalten und nachhaltig zu arbeiten.
Ligaportal: Also bleibt die Gebietsliga das langfristige Ziel?
Atteneder: Absolut. Die Gebietsliga ist für uns optimal. Die meisten Vereine sind regional gut erreichbar – bis auf Gablitz, das ist ein Ausreißer. Aber insgesamt ist das unsere Liga, und wir sind jetzt, glaube ich, seit 13 Jahren in der Gebietsliga. Wir wollen diese Klasse halten und hier auch in Zukunft eine Rolle spielen – mit möglichst vielen Eigenbauspielern.
Ligaportal: Wie sieht es mit dem Trainer aus – wird Jaroslav Ludacka auch im Herbst noch auf der Bank sitzen?
Atteneder: Ja, auf jeden Fall. Jaroslav ist ein akribischer Arbeiter, der sehr professionell mit der Mannschaft arbeitet. Wir sehen aktuell keinen Grund für eine Veränderung. Natürlich – falls er plötzlich andere Pläne hat, müsste man darüber sprechen. Aber Stand jetzt: Er bleibt Trainer, auch im Herbst.