Nach einer turbulenten Woche soll für den SV Gablitz im heutigen Spiel gegen Raabs in der Gebietsliga Nordwest/Waldviertel etwas Ruhe einkehren. Grund zur Unruhe gab es, als am vergangenen Wochenende sich die Vereinsführung von Trainer Neven Mrdalj einvernehmlich getrennt hatte. Im Ligaportal-Interview gibt der Sportliche Leiter Sinisa Kulic Einblicke in die Motive für die Veränderung und erklärt die nächsten Schritte.
Ligaportal: Herr Kulic, danke fürs Zeitnehmen. Am vergangenen Sonntag kam es zur Trennung von Trainer Neven Mrdalj. Was waren die Hauptgründe für diesen Wechsel?
Sportlicher Leiter Sinisa Kulic: Die letzten Wochen zeigten einen negativen Trend. Drei Spiele, kein Tor, zwei Unentschieden, eine Niederlage – die Leistung hat einfach nicht mehr gepasst. Neven ist ein langjähriger Bekannter, aber wir mussten ein Zeichen setzen. Die Mannschaft braucht neue Impulse und die lassen sich oft nur über einen Trainerwechsel setzen.
Ligaportal: Er meinte, es sei manchmal in die Aufstellung hineingeredet worden. Können Sie das bestätigen?
Kulic: Nein, das stimmt so nicht. Es wurde nie hineingeredet. Wenn wir nach unserer Meinung gefragt wurden, haben wir sie geäußert – mehr nicht. Letztlich hatte Neven immer das letzte Wort. Unsere Hinweise haben aber teilweise zum Erfolg beigetragen.
Ligaportal: Also keine Einmischung in die Trainerarbeit?
Kulic: Nein. Es war ein normaler Austausch. Wenn man gemeinsam etwas analysiert, ist das normal. Aber wir haben nicht diktiert, wer spielt. Nur unsere Sichtweise geteilt, wenn sie gefragt war.
Ligaportal: Florian Lang übernimmt laut ÖFB-Website interimistisch, stimmt das?
Kulic: Nein, das ist nicht ganz korrekt. Florian Lang ist unser Sektionsleiter und ist Teil des neuen Trainerteams. Das Trainerteam besteht aus Martin Dorner (U23-Trainer), Florian Lang und mir. Wir führen das gemeinsam – ein Dreiergespann. Ich treffe die finalen Entscheidungen, aber wir besprechen alles zusammen. Einen neuen externen Trainer jetzt zu holen, wäre nicht fair und wenig zielführend.
Ligaportal: Das erste Spiel am Mittwoch gegen Gars war trotz Ausfällen recht ordentlich und endete 1:1. Wie bewerten Sie das Spiel?
Kulic: In der ersten Halbzeit hätten wir 3:1 führen müssen – wir hatten Topchancen. Leider fehlte uns nach weiteren Ausfällen in der zweiten Hälfte die offensive Durchschlagskraft. Das Unentschieden ist daher in Ordnung.
Ligaportal: Aktuell liegt Ihr Team auf dem vorletzten Platz, nur sechs Punkte vor dem Tabellenletzten. Wie groß ist das Thema Abstieg?
Kulic: Es ist permanent präsent. Unser Ziel war es, schnell nichts mit dem Abstieg zu tun zu haben. Doch nach sechs Runden ist der Vorsprung auf nur zwei Punkte geschmolzen. Das verändert die Lage. Wir verschieben deshalb auch Gespräche über die Zukunft – jetzt geht’s ums Hier und Jetzt.
Ligaportal: Heute geht’s auswärts gegen Raabs – ein direkter Konkurrent. Ist das ein Pflichtsieg?
Kulic: Schwer zu sagen. Pflichtsieg klingt hart, aber wir wissen, was wir können. Wenn wir so auftreten wie in manchen bisherigen Partien, dann muss man auch mit einem Sieg rechnen.