In der Gebietsliga Nordwest/Waldviertel steht mit dem USC Schweiggers der erste Absteiger bereits fix fest, allerdings wird es höchstwahrscheinlich noch einen zweiten geben. Aktuell liegt mit dem USV Raxendorf eine Mannschaft auf dem vorletzten Platz, die zu den stärksten Teams in der laufenden Frühjahrssaison zählt – dementsprechend ist der Grund für den möglichen Abstieg bei Trainer Gerd Hofbauer schnell gefunden: „Wenn’s am Ende nicht reichen sollte, dann liegt’s ganz klar an der Hinrunde.“
Ligaportal: Herr Hofbauer, danke fürs Zeitnehmen. Die Chance auf den Klassenerhalt lebt noch, wie ist die Stimmung und die Zuversicht in der Mannschaft?
Trainer Gerd Hofbauer: Wir gehen in die letzten beiden Runden genauso rein wie in die letzten acht. Das waren alles Endspiele für uns – und so sehen wir es jetzt auch. Wir haben vor diesen acht Partien gesagt: „Das sind unsere Finals.“ Fünf davon haben wir gewonnen, eines unentschieden gespielt, zwei verloren – und jetzt wollen wir gegen Gföhl wieder nachlegen und den nächsten Dreier holen.
Ligaportal: Sie spielen eben noch gegen Weißenkirchen und davor Gföhl – beides Mannschaften, für die es tabellarisch um nicht mehr viel geht. Ein Vorteil?
Hofbauer: Nein, daran denke ich gar nicht. Ich glaube auch nicht, dass das so ist. Weißenkirchen will ungeschlagen Meister werden und eventuell den Punkterekord aufstellen – die werden ganz sicher nicht nachlassen. Und Gföhl, das ist gleich ums Eck, das ist für sie quasi ein Derby. Ich rechne nicht mit irgendwelchen Geschenken – und will die auch gar nicht. Wir müssen unsere Leistung bringen, ganz egal, wie der Gegner drauf ist.
Ligaportal: Im Winter hatte Ihr Team sieben Punkte – jetzt steht es bei 24. Das ist eine klare Steigerung, oder?
Hofbauer: Absolut. Wir sind nach wie vor das drittbeste Frühjahrsteam – das darf man nicht vergessen. Wir haben gezielt auf den Positionen nachgebessert, wo wir es gebraucht haben, und das hat funktioniert. Die Mannschaft arbeitet gut, das passt. Aber natürlich: Mit nur sieben Punkten aus dem Herbst war das eine riesige Hypothek. Wenn’s am Ende nicht reichen sollte, dann liegt’s ganz klar an der Hinrunde – im Frühjahr haben wir alles reingeworfen.
Ligaportal: Und wie sieht’s mit der Zukunft des Trainerduos aus, das aus Ihnen und Mathias Raidl besteht? Bleibt das Trainerteam auch im Falle eines Abstiegs?
Hofbauer: Es hat Gespräche gegeben, ja. Wir haben unsere Bedingungen deponiert – der Verein weiß, was wir uns vorstellen. Vor allem kadertechnisch: Wir wollen, dass der Kern der Mannschaft bleibt und eventuell mit ein paar jungen Spielern aus der Umgebung ergänzt wird. Es schaut derzeit nicht danach aus, dass wir getrennte Wege gehen. Aber fix ist noch nichts.
Ligaportal: Und wie würde es im Worst-Case – also bei einem Abstieg – weitergehen?
Hofbauer: Sollte es passieren, wollen wir die Mannschaft auf jeden Fall zusammenhalten – auch die Legionäre. Dann würden wir in der 1. Klasse sicher keine Alibisaison spielen. Wir wollen in der Liga, egal in welcher, vorne mitspielen. Ein direkter Wiederaufstieg ist schwer, das wissen wir, aber das Ziel wäre trotzdem, oben dabei zu sein. Das war auch unsere Voraussetzung, um weiterzumachen: Dass der Verein uns ein konkurrenzfähiges Team zur Verfügung stellt.
Ligaportal: Beobachten Sie die Konkurrenz, zum Beispiel Krems und Gablitz?
Hofbauer: Klar, da braucht man nicht lügen. Natürlich schauen wir, was Krems und Gablitz machen. Ich weiß, dass Gablitz und Krems alles geben werden – und ich hoffe, ihre Gegner machen das auch.