Gebietsliga Nordwest/Waldviertel

Raabs/Thaya will Schwung von erstem Sieg mitnehmen – Trainer Pegler im Interview!

In der Gebietsliga Nordwest/Waldviertel will der USV Raabs/Thaya den Schwung aus dem letzten Spiel gegen Horn mitnehmen. Gegen die zweite Mannschaft der Horner gelang ein 4:2-Erfolg – der erste Dreier in dieser Saison für die Raabser. Am Samstag trifft man auswärts auf Krems/Rehberg, wo man ebenfalls etwas gegen die markante Auswärtsschwäche unternehmen könnte, in der Vorsaison war man in der Auswärtstabelle das am schlechtesten platzierte Team!

„Erleichterung war riesig“

Ligaportal: Fünf Punkte aus den ersten fünf Spielen und zuletzt endlich der erste Sieg – wie groß war die Erleichterung, diesen Dreier einzufahren und das Spiel bis zum Schluss durchzuhalten?

Trainer Christoph Pegler: Die Erleichterung war riesig. Wir hatten vorher erst zwei Punkte und mussten in den ersten beiden Runden jeweils in der Nachspielzeit noch den Ausgleich hinnehmen – einmal in der 92., einmal in der 94. Minute. Das nagt natürlich am Kopf. Gegen Gars haben wir geführt und trotzdem verloren, in Langenlois waren wir keinesfalls unterlegen und haben trotzdem keine Punkte mitgenommen. Da fängt man an, zu zweifeln. Deshalb war der Sieg enorm wichtig.

Ligaportal: Sie sprechen den Kopf an. Ist das aktuell vor allem ein mentales Problem?

Pegler: Ja, absolut. Körperlich sind wir gut drauf, aber man hat gemerkt, dass die Mannschaft gegen Ende der Spiele nervös wird. Da wird dann nicht mehr so gespielt wie am Anfang, sondern es werden nur noch lange Bälle geschlagen, aus Angst, wieder ein Gegentor zu kassieren. Diese späten Rückschläge aus den ersten Runden stecken noch in den Köpfen.

Kader stark verjüngt

Ligaportal: Sie sind seit dem Winter Trainer bei Raabs. Wie zufrieden sind Sie insgesamt mit der Entwicklung seitdem?

Pegler: Wir hatten im Sommer einen großen Umbruch. Viele junge Spieler sind jetzt im Kader, und die brauchen natürlich Zeit. Aber wenn man sich die Ergebnisse anschaut, sind wir in fast allen Spielen knapp dran. Ich denke, wir finden gerade eine gute Mischung zwischen jungen Talenten und erfahrenen Spielern. Wir haben Burschen wie den Michael Weber, der erst 15 ist, oder den Luka Irschik mit 16 Jahren – die kommen regelmäßig zum Einsatz. Das ist für ihre Entwicklung extrem wichtig.

Ligaportal: Sie setzen also bewusst stark auf den eigenen Nachwuchs. Ein Grund, warum Sie am Transfermarkt nicht so aktiv waren?

Pegler: Genau. Natürlich mussten wir reagieren, als unser Stürmer Rostislav Samanek weg war, der in den letzten Jahren so etwas wie unsere Lebensversicherung war. Mit Jan Kosak haben wir einen Spieler geholt, der eher der spielerische Typ ist. Das verändert die Mannschaft, weil wir nicht mehr nur lange Bälle schlagen können, sondern gezwungen sind, Fußball zu spielen. Für die jungen Spieler ist das ein gutes Vorbild. Sie sehen, wie man am Boden kombiniert und Verantwortung übernimmt. Das ist noch ein Lernprozess, aber wichtig für die Entwicklung.

„Daheim gibt man diese fünf Prozent mehr“

Ligaportal: Wie sieht Ihr Ziel für diese Saison aus?

Pegler: Wir wussten von Beginn an, dass es eine schwierige Saison wird. Wir werden auch Spiele verlieren, das ist normal. Wichtig ist, dass wir uns von hinten lösen, konstant Leistungen bringen und über 90 Minuten konzentriert bleiben. Klar, wenn man mehr Fußball spielt, steigt auch das Risiko für Fehler, aber das müssen wir eingehen. Nur so lernen wir.

Ligaportal: In der letzten Saison wart ihr zuhause stark, auswärts dagegen die schlechteste Mannschaft. Woran liegt das?

Pegler: Schwer zu sagen. Ich bin überzeugt, dass das Kopfsache ist. In einer so ausgeglichenen Liga machen fünf Prozent Unterschied viel aus. Daheim gibt man diese fünf Prozent mehr, auswärts vielleicht nicht. Es war selten so, dass uns Gegner klar dominiert haben. Meistens haben wir es uns selbst zuzuschreiben.

„Wir wollen unbedingt punkten“

Ligaportal: Nächster Gegner ist Krems/Rehberg auswärts. Was erwarten Sie?

Pegler: Es wird physisch zur Sache gehen, der Platz ist klein, da gibt es viele Zweikämpfe. Wir müssen schnell spielen und dürfen uns nicht zu lange am Ball aufhalten. Vor allem müssen wir in die Zweikämpfe kommen und von Beginn an voll da sein. Das ist ein ganz wichtiges Spiel für uns, so wie zuletzt gegen Horn. Wir wollen unbedingt punkten.