Die Gebietsliga West eröffnet nach der monatelangen Winterpause wieder ihre Pforten und startet unter anderem mit einem Heimspiel von SG Waidhofen/Ybbs. Die Mannschaft vom litauischen Trainer Vitalis Stankevicius liegt nach der Hinrunde auf dem 11. Rang, hat acht Zähler Vorsprung auf den Letzten Statzendorf und ein Punkt fehlt auf die Top ten. Im Ligaportal-Interview spricht Stankevicius über das Nachtragsspiel gegen Rabenstein, die Vorbereitung und seine persönlichen Ambitionen, bezüglich seiner Vergangenheit in der 2. Liga.
Ligaportal: Herr Stankevicius, danke fürs Zeitnehmen. Ihre Mannschaft liegt auf dem 11. Platz der Tabelle. Wie sieht nach dem Ende der Hinrunde und vor dem Start der Rückrunde die Stimmung im Verein aus?
Trainer Vitalis Stankevicius: Ganz normale Arbeitsstimmung. Wir schauen nicht auf die Tabelle, wir konzentrieren uns auf die Spiele selbst. Wir wissen wo wir stehen, nach der Wintervorbereitung sind wir viel stärker geworden. Wir sind eine sehr junge Mannschaft, was man spüren kann. Psychologisch reden wir viel, aber grundsätzlich konzentrieren wir uns auf die nächsten Gegner, das ist unsere Priorität in dieser Zeit.
Ligaportal: Im Gegensatz zu anderen Teams haben Sie bereits ein Spiel gehabt. Letzte Woche wurde das Spiel zwischen Waidhofen/Ybbs und Rabenstein nachgeholt. Rabenstein konnte knapp mit 3:2 auswärts gewinnen. Warum haben Sie verloren?
Stankevicius: Wir haben vor dem Spiel ein sehr gutes Gefühl gehabt. Die erste Hälfte haben wir dann aber komplett verbockt. Wir haben uns im Spielaufbau sehr schwer getan, der Gegner wurde immer aggressiver und die Tore haben wir hauptsächlich durch Standards erhalten. Ich glaube, dass die junge Mannschaft in der ersten Halbzeit mental Probleme gehabt hat. Wir haben in der Pause umgestellt, dadurch sind wir besser geworden, aber wenn man die erste Hälfte so verhaut, dann ist es natürlich schwer.
Ligaportal: Wo lag in der Vorbereitung Ihr Fokus?
Stankevicius: Schwerpunkte sind typisch für die Vorbereitung auf dem körperlichen Zustand gelegen. Wir haben versucht, alle auf das normale Männerniveau zu bringen. Taktisch und technisch haben wir auch hart an uns gearbeitet, damit unser Spiel jetzt passt. Wir haben zweikampfmäßig auch viel gemacht. Testspiele haben wir hauptsächlich gegen Landesligisten gehabt. Die haben uns gut gezeigt, wo wir stehen.
Ligaportal: Sie haben im Winter keine neuen Spieler geholt, aber zwei abgegeben. Waren Neuzugänge nicht notwendig?
Stankevicius: Dadurch, dass wir eine funktionierende Mannschaft haben und wir ständig versuchen unsere jungen Spieler zu fördern und ihnen Chancen zu geben, waren Neuzugänge eigentlich kein Thema für uns. Wir hätten sicher den einen oder anderen holen können, aber wir wollen trotzdem unseren Jungen die Chance geben, in der Kampfmannschaft zu spielen. Im Sommer werden wir aber normalerweise wieder neue Spieler holen.
Ligaportal: Sie haben einige Jahre Erfahrung auf Regionalliga-Niveau. Sie waren Co-Trainer beim SKU Amstetten und sind sogar in die 2. Liga aufgestiegen, wo Sie noch ein Jahr dabei waren. Hierbei kann man schon von Profi-Level sprechen. Wollen Sie in Ihrer Karriere wieder auf diesem Level arbeiten?
Stankevicius: Ich bin ein Realist. Natürlich möchte man immer so weit oben wie möglich sein, aber man muss an viele Faktoren denken. In Amstetten war ich Co-Trainer und ich wollte einmal selber etwas aufbauen als erster Trainer. Ich bin offen für alles, aber es muss auch passen. Ich muss sagen, dass Waidhofen sehr viel Potenzial hat und auch weiter oben spielen kann. Meine Priorität liegt jetzt auf Waidhofen und wir werden schauen, wie viel wir erreichen können. Für mich ist es unwichtig, ob ich in den höheren oder in den niedrigeren Ligen arbeite, man muss einfach professionell arbeiten und versuchen immer das Maximum herauszuholen von den Spielern und auch von einem selbst.
Ligaportal: Als nächstes erwarten Sie in einem Heimspiel einen der Titelaspiranten: Grein. Dort waren Sie schon als Trainer tätig. Was für einen Einfluss hat das auf das Spiel und was erwarten Sie sich von dieser Partie?
Stankevicius: Erstens erwarten wir eine Revanche, weil wir beim letzten Mal verloren haben. Es war damals eine deutliche Niederlage in allen Belangen. Wir müssen unsere Tugenden beweisen und unsere beste Leistung zeigen. Ich kenne diese Mannschaft sehr gut, habe aber natürlich trotzdem Ambitionen diese Mannschaft zu schlagen. Sentimental werde ich da nicht. Wir haben eine schöne Zeit gemeinsam gehabt, die schon vorbei ist. Ich kenne alle Spieler und freue mich natürlich jeden wiederzusehen, aber die Priorität ist ganz klar, dass wir sie diesmal schlagen.