An diesem Wochenende meldet sich die Gebietsliga West aus der Winterpause zurück. Der SC Rabenstein liegt nach der Hinrunde auf dem 8. Platz, wobei der Rückstand auf den Führenden Hainfeld nur acht Punkte beträgt. „Wenn ich ganz ehrlich bin, war es eher eine durchwachsene Herbstsaison von uns.“ Trainer Martin Parb spricht im Ligaportal-Interview über die Ausgangslage vor der Rückrunde, die Wintertransfers und den kommenden Gegner Purkersdorf.
Ligaportal: Herr Parb, danke fürs Zeitnehmen. Ihre Mannschaft liegt nach der Hinrunde auf dem 8. Platz mit nur acht Punkten Rückstand auf die Führenden. Wie zufrieden sind Sie mit der Ausgangslage für das Frühjahr?
Trainer Martin Parb: Wenn ich ganz ehrlich bin, war es eher eine durchwachsene Herbstsaison von uns. Wir haben am Anfang sehr gut performt, dann aber aus mehreren Gründen, wie Verletzungen, Hochwasser, daher nur mehr Auswärtspartien spielen können, sind wir von der Linie abgekommen. In Summe muss man es so nehmen, wie es ist und hoffen, dass es im Frühjahr besser wird.
Ligaportal: Woran haben Sie in der Winterpause besonders gewerkelt?
Parb: So wie bei den meisten Vereinen. Wir haben extrem viel im körperlichen Bereich gearbeitet, dann in den letzten Wochen mit einem Trainingslager an dem Feinschliff gearbeitet. Wir haben taktische Vorgaben besprochen, an unserem Spielstil gearbeitet und die Integration unserer Neuzugänge war auch wichtig.
Ligaportal: Sie haben im Winter zwei Neuzugänge verpflichtet. Zum einen kehrt ein Rabensteiner zurück und zum anderen stößt ein weiterer Legionär zum Verein. Was erwarten Sie sich von den beiden?
Parb: Patrick Springer hat in den letzten Jahren erste Landesliga bei Kilb gespielt, ist ein gebürtiger Rabensteiner und für mich ein Vorzeigespieler, der viele Elemente mitnimmt, die uns helfen können, sowohl in sportlicher als auch in menschlicher Hinsicht. Er wird unsere Offensive natürlich bereichern. Und der zweite Neuzugang, der Vladislav Cicek, ist ein junger Stürmer, ein Legionär, der in der Vorbereitung und auch jetzt im ersten Meisterschaftsspiel seine Stärken gezeigt hat. Das sind seine Geschwindigkeit und seine hohe Laufintensität, mit denen er sehr vielen Mannschaften wehtun kann.
Ligaportal: Mit Florian Rusch hat ein Spieler Rabenstein verlassen. Warum?
Parb: Florian Rusch hat sich im Herbst wirklich sehr gut präsentiert, hat auch eine Vielzahl an Tore geschossen und hat den Wunsch geäußert, dass er im Winter, wenn ein höherklassiges Angebot kommt, sich verändern will. Diesem Wunsch ist er gerecht geworden und versucht jetzt ein paar Klassen höher abzuliefern.
Ligaportal: Was wollen Sie in dieser Saison noch erreichen?
Parb: Platzierungstechnisch wollen wir natürlich eine Rangverbesserung erzielen, ohne eine genaue Platzierung auszugeben. Es ist bei uns so, dass wir im Frühjahr fast nur Heimspiele absolvieren. Wir wollen versuchen, eine Heimmacht zu werden, das Spiel zu stabilisieren und den einen oder anderen jungen Spieler näher an die Kampfmannschaft heranzubringen. Wenn wir diese Sachen alle positiv absolvieren, dann wird sich die Platzierung von selbst ergeben.
Ligaportal: Was planen Sie und der Verein langfristig?
Parb: Rabenstein ist ein familienfreundlicher Verein, der alle Wünsche erfüllt. Großes Ziel wird sein, dass das eine oder andere Talent, das jetzt heranwächst, in absehbarer Zeit den Weg in die Kampfmannschaft findet und rund um diese jungen Talente eine Mannschaft entsteht, die charakterstark ist, die Potenzial hat und die diesen Weg mitträgt.
Ligaportal: Das klingt so, als würden Sie nächste Saison auf jeden Fall weiterhin Trainer in Rabenstein bleiben. Stimmt das?
Parb: Mein Vertrag läuft bis Sommer. Ich fühle mich in Rabenstein sehr wohl. Gespräche über die nächste Saison haben nicht stattgefunden. So wie ich den Verein kennengelernt habe, werden sie in absehbarer Zeit stattfinden. Und dann wird man sehen, ob der Weg, den ich dem Verein vorschlage, sich mit dem Weg vereinen lässt, den Rabenstein selbst vorhat zu gehen.
Ligaportal: Sie haben viel Erfahrung auf Landesliga-Niveau sammeln können. Wollen Sie dort wieder hin?
Parb: Muss nicht unbedingt sein. Ich habe, glaube ich sehr lange auf diesem Niveau gearbeitet. Ich bin der Meinung, dass man auch in Klassen unterhalb sehr gut arbeiten kann und da was weiterbringen kann. Ich strebe nicht an, dass ich jetzt wieder Landesliga-Trainer werde. Ich muss mich wohlfühlen, ich muss merken, dass der Verein mich wertschätzt und ich den Verein genauso. Dann kann man in sämtlichen Ligen was bewegen und für mich ist in diesem Sinne die Ligazugehörigkeit unabhängig.
Ligaportal: Der nächste Gegner lautet morgen Purkersdorf. Was darf man sich von Ihrer Mannschaft erwarten, hat sie doch schon das Nachtragsspiel vergangene Woche gegen Waidhofen/Ybbs mit 3:2 gewonnen?
Parb: Ich erwarte, dass wir nach ewiger Zeit wieder vor heimischem Publikum eine tolle Darbietung auf den Platz bringen, dass wir mit der nötigen Leidenschaft, mit dem nötigen Willen, mit dem nötigen Engagement zur Sache gehen und hoffentlich dann für den Aufwand, den wir die 90 Minuten betreiben müssen, auch belohnt werden. Es wird keine leichte Aufgabe. Trotz allem glaube ich, dass sie in unserer Reichweite sind, weil was ich mir angeschaut habe, liegen sie nur zwei Punkte vor uns. Das heißt, wenn das Spiel zu unseren Gunsten ausgeht, können wir zu diesem Gegner aufschließen und wenn wir uns so präsentieren wie letzte Woche gegen Waidhofen/Ybbs, dann bin ich sehr positiv gestimmt, dass wir zu Hause auch Purkersdorf in die Knie zwingen können.