Heute geht die rund zweimonatige Sommerpause in der Gebietsliga West zu Ende. Die SG Waidhofen/Ybbs ist eine von sechs Mannschaften, die sich heute ein erstes Mal beweisen dürfen. Nachdem die Waidhofner in der vorherigen Saison teilweise gegen den Abstieg gespielt haben und am Ende Tabellen-11. wurden, kann man gespannt sein, was heuer möglich ist. Der Sportliche Leiter Manuel Röcklinger jedenfalls sieht die Top-5 als realistisches Ziel. Geht es nach der Konkurrenz, sei sogar der Titel nicht unwahrscheinlich!
Ligaportal: Herr Röcklinger, danke fürs Zeitnehmen. Viele Vereine in Ihrer Liga zählen Ihre Mannschaft zu den Titelfavoriten. Sehen Sie das ähnlich oder gehen Sie mit einem anderen Ziel in die Saison?
Sportlicher Leiter Manuel Röcklinger: Grundsätzlich war es so, dass wir im letzten Jahr einen großen Umbruch hatten – mit vielen jungen Spielern. Unser Ziel war damals, uns zu etablieren. Jetzt wollen wir natürlich weiter nach oben, und ein Platz in den Top-5 ist definitiv realistisch. Meister ausrufen wäre vermessen, aber in der oberen Tabellenregion sehen wir uns klar.
Ligaportal: Sie haben mit Vitalis Stankevicius einen sehr erfahrenen Trainer, der auch schon in der Regionalliga tätig war. Welche Vision verfolgen Sie mit ihm?
Röcklinger: Absolut, Vitalis passt perfekt zu uns. Wir haben ihn letztes Jahr mit dem Ziel geholt, langfristig etwas aufzubauen. Auch als es phasenweise Richtung Abstieg ging, war ein Trainerwechsel nie ein Thema. Uns war wichtig, mit möglichst vielen jungen Waidhofnern zu spielen und diese mit erfahrenen Kräften aus der Umgebung zu ergänzen. Von den 16 bis 18 Spielern im Kader stammen zwölf aus Waidhofen, dazu kommen nur wenige aus anderen Städten – und keiner ist ein „Söldner“, der nur zu den Spielen kommt. Das gemeinsame Arbeiten ist uns extrem wichtig.
Ligaportal: Im Sommer gab es sechs Neuzugänge, mehrere davon aus Seitenstetten. Was erwarten Sie von ihnen?
Röcklinger: Dominik Kammerhofer ist im Mostviertel bekannt, war lange Kapitän in Seitenstetten und soll bei uns die Führungsrolle im Mittelfeld übernehmen, vor allem nach dem Kreuzbandriss unseres Kapitäns. Andreas Eder ist ebenfalls ein erfahrener Mittelfeldspieler, und die beiden sind eingespielt – das hilft uns enorm. Philip Zatl hat leider eine schwere Verletzungshistorie mit drei Kreuzbandrissen. Er hat sich im Sommer zurückgekämpft, sich aber kurz vor Saisonstart wieder verletzt. Von den beiden anderen erwarten wir, dass sie das Spiel lenken und Struktur geben.
Ligaportal: Es klingt, als hätten Sie gezielt Erfahrung gesucht.
Röcklinger: Genau. Wir haben gemerkt, dass uns in engen Spielen oft die Routine gefehlt hat, um Ergebnisse über die Zeit zu bringen. Die jungen Spieler sind technisch stark, aber in gewissen Situationen braucht es Erfahrung.
Ligaportal: Zum Auftakt geht es gegen Aufsteiger Leonhofen. Ein unangenehmer Gegner?
Röcklinger: Ja, Aufsteiger sind immer schwer einzuschätzen. Sie nehmen den Schwung aus der Vorsaison mit, und im ersten Spiel geht es oft auch darum, wer bereit ist, bei hohen Temperaturen mehr zu leiden. Wir werden sie sicher nicht unterschätzen.
Ligaportal: Wer sind für Sie die Favoriten in der Liga?
Röcklinger: Die Liga ist extrem ausgeglichen. Es gibt keine Mannschaft, die so viel mehr Qualität hat als alle anderen. Wer gut in die Saison startet, kann lange vorne mitspielen. Eine klare Prognose möchte ich nicht abgeben.